Am 5. Dezember 2025 ist in mehreren deutschen Städten ein bundesweiter Schulstreik gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht angekündigt worden — als Teil eines vom Bündnis der Friedensbewegung initiierten Aktionstags. Hiergegen regt sich ein breiter Widerstand der betroffenen Jugendlichen und von Friedensgruppen.
Organisatoren sind vor allem das Bündnis „Nein zur Wehrpflicht“ und der Bundesausschuss Friedensratschlag, der auf seinem Kongress in Kassel den Aktionstag beschlossen hat. Darüberhinaus traditionelle Friedensgruppen wie die DFG-VK und verschiedene Jugend- und Schülergruppen zum Beispiel Ortsverbände der Falken, viele lokale Schülerinitiativen und lose Netzwerke auf Social-Media-Kanälen.
Hinweis: Die Regierungskoalition hat sich am 12.11.25 auf eine verpflichtende Musterung ALLER 18-jährigen Männer geeinigt, die deutsche Staatsbürger sind (tagesschau und mdr). Finden sich aus den „wehrtauglich“ gemusterten nicht genügend Freiwillige für den Wehrdienst, wird eine Bedarfswehrpflicht eingeführt und gelost, wer zum Bund muß! – Die Jugendlichen werden beim Pflichtdienst nicht gefragt 🙁 Staatsräson und Kriegstüchtigkeit haben für Schwarz-Rot Vorrang.
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Es wird mobilisiert und zu Schulstreiks und Demonstrationen aufgerufen. Die Entscheidung, den 5. Dezember als Datum zu wählen ging aus vom Jugend-Bündnis „Nein zur Wehrpflicht“ und wurde vom Friedensratschlag in Kassel auf einem Treffen mit rund 500 Aktiven und Jugendvertretern unterstützt. Das Bündnis nennt den Termin explizit einen „Aktionstag gegen eine Wehrpflicht und die Militarisierung der Gesellschaft“.
Das Bündnis warnt vor einer zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft und sieht in der Debatte um den Wehrdienst nicht nur eine sicherheitspolitische, sondern vor allem eine gesellschaftspolitische Richtungsentscheidung. Während die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland seit 2011 ausgesetzt war, soll sie ab Juli 2027 in einer neuen Form wieder eingeführt werden: Alle jungen Männer ab Jahrgang 2008 werden dann verpflichtend gemustert, Frauen können sich freiwillig melden. Auf Basis eines Fragebogens und ärztlicher Untersuchungen entscheidet die Bundeswehr, wer tatsächlich eingezogen wird. Zunächst bleibt der Dienst freiwillig, bei Personalmangel ist jedoch eine verpflichtende Einberufung vorgesehen.
Der Friedensratschlag sieht darin einen Versuch, „Deutschland kriegstüchtig statt friedensfähig zu machen“. Der Aktionstag soll daher ein deutliches Zeichen setzen, dass junge Menschen diese Entwicklung nicht widerstandslos hinnehmen wollen. Am 5. Dezember sind daher in zahlreichen Städten Schulstreiks, Demonstrationen, Info-Stände und kreative Protestaktionen geplant. Besonders in Freiburg, Potsdam, Berlin, Kassel, Leipzig und Halle mobilisieren bereits Jugendringe und Friedensgruppen dazu, den Unterricht zu bestreiken und sich an öffentlichen Kundgebungen zu beteiligen.
So rufen Schüler aus Potsdam dazu auf „nicht stumm zuzuschauen, wie wir und unsere Freunde per Los zum Töten und Sterben gezwungen werden“ und fordern, dass Bildungseinrichtungen Orte des Friedens bleiben und nicht zu Rekrutierungsfeldern werden. Online kursieren bereits Hashtags und Aufrufvideos, mit denen zur Teilnahme am Streik mobilisiert wird.
Die Organisatoren betonen, dass es sich um einen zivilgesellschaftlichen Protesttag handelt – friedlich, basisdemokratisch und jugendpolitisch motiviert. Ziel ist, die öffentliche Debatte über Pflichtdienste, Militarisierung und soziale Gerechtigkeit neu anzustoßen. Es wird argumentiert, dass die Wehrpflicht als Pflichtdienst – ob militärisch oder zivil – junge Menschen in ihrer freien Lebensplanung beschränkt, ungleiche soziale Belastungen erzeugt und kaum zur modernen Verteidigungsfähigkeit beiträgt. Statt kurzfristiger Pflichtdienste brauche es langfristige Investitionen in Bildung, Frieden und Diplomatie.
Der Aktionstag am 5. Dezember gilt daher als Testfall für die Mobilisierungsfähigkeit der Friedensbewegung und die politische Stimme der Jugend in sicherheitspolitischen Fragen. Sollten sich – wie erhofft – viele Tausend Schüler bundesweit beteiligen, könnte das Signal weit über den Tag hinausreichen: gegen eine Militarisierung des Alltags, für eine demokratische Friedenskultur und gegen die Vorstellung, Sicherheit ließe sich nur durch Militär und Zwangsdienste erreichen. Der 5. Dezember steht damit symbolisch für eine Generation, die nicht mehr nur zuschaut, sondern selbstbewusst einfordert, in Fragen von Krieg und Frieden mitzureden und über ihre Zukunft mitzuentscheiden.
Tipp: Widerstand gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht
Autor: Maximilian Stark 11.11.25, Update: Dr. Norbert Stute 16.11.25, lizenziert unter CC BY-SA 4.0
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Bild: Flickr | IPPNW Deutschland - CC BY-NC-SA 4.0