Die Chance, „die große nationale demokratische Revolution, die in der deutschen Geschichte fehlt“, nachzuholen, blieb 1918, nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, ungenutzt. Das schreibt der Faschismusforscher Richard Löwenthal (1908 bis 1991), seinerzeit unter dem Pseudonym „Paul Sering“, in seiner Analyse aus den Jahren 1935/36 mit dem Titel „Faschismus und Monopol Kapitalismus“, die er in der illegal vertriebenen „Zeitschrift für Sozialismus“ veröffentlicht hatte. Entscheidend für das Scheitern der „Novemberrevolution“ in Deutschland war einerseits die Massivität des konterrevolutionären „Blockes“, der, fest verankert, sämtliche Schlüsselpositionen in der öffentlichen Verwaltung und in der privaten Wirtschaft besetzt hielt, sowie andererseits die Brutalität, mit der unter Führung der Mehrheits-SPD (MSPD) im Pakt mit dem Militär und Freikorps-Armeen die kapitalistische „Ordnung“ wiederhergestellt wurde. Die Arbeiterbewegung, als der Träger der möglichen Revolution, hingegen hatte sich, so Sering, „auf den Kampf um die Macht“ niemals bewusst vorbereitet (1).
Die MSPD-Führung im Bund mit den anderen um „ihre“ Privilegien, „ihre“ Macht oder „ihr“ Vermögen fürchtenden reaktionären Kräften hatten keinerlei Skrupel, die Opposition zu „enthaupten“. Die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und weiterer „Kader“ der Revolution hatten das Fenster zu dem bald folgenden Faschismus weit aufgestoßen.
„Als die Revolution am 9. November Berlin erreichte, eroberten die Massen kampflos die Kasernen und die Straße“, schreibt Klaus Gietinger in seiner 2008 veröffentlichten Dokumentation „Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst — eine deutsche Karriere“ über die Wochen des möglichen Umsturzes: „Sie wollten Frieden, Freiheit, Brot und Sozialismus. Also noch mehr aus dem ‚Parteiprogramm‘“ der SPD von 1891, in dem die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und die Abschaffung des Militarismus gefordert wurden und auch die Erkenntnis formuliert war, dass im Kapitalismus die Wurzel von Kriegen liegt (2).
Doch die „Genossen in der Führungs-Oligarchie“ um Friedrich Ebert (1871 bis 1925) und Phillip Scheidemann (1865 bis 1939), so der Autor, ließen, „sämtliche Säulen des alten Kaiserreiches (Kapitalismus, Militär, Beamte) unangetastet“. Sie wollten diese „allenfalls mit einem im ‚Notfall‘ mit Notverordnungen schnell besiegbaren autoritären Parlamentarismus ergänzen“ (3).
SPD-Führung schloss Kriegsgegner aus ihrer Fraktion und Partei aus
Zuvor hatte die SPD-Führung jedem Kredit zur Führung und Verlängerung des Krieges gegen die Hauptfeinde im Westen, die Franzosen und ihre Verbündeten aus England und Belgien sowie weitere „Entente-Staaten“, im Osten gegen das russische Zarenreich zugestimmt (4).
Den Krieg erhoben sie zur „Lebensfrage“ für Deutschland, so der spätere Kriegsgegner und USPD-Politiker Eduard Bernstein (1850 bis 1932). In diesem Krieg gelte es, „alles, was es an deutscher Kultur und deutscher Freiheit gibt, gegen einen schonungslosen und barbarischen Feind zu verteidigen“, so Gustav Noske (1868 bis 1946) in der Chemnitzer Volksstimme, zwei Tage vor Kriegsbeginn.
Und Philipp Scheidemann sagte in seiner Neujahrsbotschaft 1915: „Wir wollen siegen. (…) Durchhalten bis zum Siege“ mit „unbeugsamen Willen“. Und noch im Januar 1918 forderte Friedrich Ebert, der zwei seiner Söhne im Ersten Weltkrieg verloren hatte, streikende Arbeiterinnen und Arbeiter auf: Es sei ihre Pflicht, den Brüdern und Vätern an der Front „das Beste an Waffen zu liefern, was es gäbe“. Und: „Der Sieg sei selbstverständlich der Wunsch eines jeden Deutschen“ (5).
Die Kriegsgegner um Karl Liebknecht und Hugo Haase (1863 bis 1919, gestorben an den Folgen des Attentates eines „Einzeltäters“) wurden 1916 zuerst von der SPD-Fraktion, wenig später auch von der Partei, ausgeschlossen. Sie gründeten zunächst eine Arbeitsgemeinschaft und 1917 die Unabhängige SPD (USPD), von der sich der Spartakusbund um Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und schließlich die KPD Ende 1918 abspalteten.
Dokumentiert sind die Beschimpfungen gegen Haase während seiner, so Gietinger, „flammenden Rede gegen die Annexionspolitik der Regierung“ vom März 1916, mit der er seine Kriegsgegnerschaft begründete und seinen SPD-Fraktionsvorsitz niederlegte: „Dreckseele“ (Scheidemann), „Schamloser Kerl. Frecher Halunke“ (Ebert), „Die Judenjungen müssen raus!“ (Gustav Bauer, Generalkommission SPD), „Mit der Judenbande muss Schicht gemacht werden“ (Carl Legien, Generalkommission, SPD). „Einige völkische SPDler versuchten zudem, mit Fäusten auf Haase einzuschlagen“, so der Autor. „Die Spaltung der Partei war damit durch einfache Gewalt, garniert mit Antisemitismus, besiegelt“ (6).
Nach Kriegsende — und „Abdankung“ des Kaisers — im November 1918 bildete die MSPD (Mehrheits-Sozialdemokraten) gemeinsam mit der USPD eine provisorische Regierung. Ebert gehörte diesem sechsköpfigen, bald darauf, nach Ausscheiden der USPD-Regierungsmitglieder, fünfköpfigen „Rat der Volksbeauftragten“ an. Gleichzeitig war er von dem vormaligen Reichskanzler Max von Baden am 9. November 1918, wie Gietinger schreibt, „illegal“ zu dessen Nachfolger ernannt (7).
Um wieder „Ordnung“ herzustellen, geht Ebert ein Bündnis mit der Obersten Heeresleitung (OHL) in Person des schwäbischen Generalleutnants und Nachfolgers von Erich Ludendorff als „Generalquartiermeister“ Wilhelm Groener ein. Beschlossen wurde, so Gietinger, „die restlose Bekämpfung der Revolution, Wiedereinsetzung einer geordneten Regierungsgewalt, Stützung der Regierungsgewalt durch die Macht der Truppe und baldigste Einberufung einer Nationalversammlung“.
Zwischen den beiden „Paktierern“ herrschte, so der Autor‚ „‚Übereinstimmung in wesentlichen Grundsatzfragen‘, wie etwa der Aufrechterhaltung der Manneszucht‘ (…) in der entschiedenen Ablehnung des Bolschewismus“ und des basisdemokratischen Rätesystems (8). Schließlich wollte auch die Leitung des Militärs nicht mit dem Volk teilen. Sie fürchteten „den Umsturz all ihrer kriegerischen Werte, ihrer Privilegien und ihrer elitären ökonomischen Verhältnisse“ (9).
Auf der „operativen Ebene“ wurde der vormalige Chefredakteur der „Chemnitzer Volksstimme“, Reichstagsabgeordneter seit 1906 und „Militär-Experte“ der SPD, Gustav Noske zunächst als „Ansprechpartner“ für die „Aufständigen“ eingesetzt, bald darauf als Mitglied des Rates der Volksbeauftragten und, schließlich, bis 1920, als erster Reichswehrminister der Weimarer Republik und Verantwortlicher für das Militär samt den Freikorps-Armeen (10).
Durch Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zum Direktor von Rheinmetall „qualifiziert“
Auf Rosa Luxemburg und auf Karl Liebknecht, dem Sohn des, gemeinsam mit August Bebel, SPD-Parteigründers Wilhelm Liebknecht, waren Kopfgelder ausgesetzt, „gestiftet“ von Industriellen und Kriegsprofiteuren. Aus diesem Kreis wurden auch die über die Oberste Heeresleitung besoldeten Freikorps-Armeen zusätzlich alimentiert, so von Hugo Stinnes (11).
Über diesen äußerte sich, seinerzeit Außenminister in der Regierungskoalition von Reichskanzler Joseph Wirth, Walther Rathenau (1867 bis 1922): der hatte „300 bis 400 Millionen am Krieg verdient“. Der DDP-Politiker (Deutsche Demokratische Partei), Industrielle und Autor Rathenau stirbt als Opfer des auf ihn verübten Attentats zweier rechtsgerichteter Offiziere (12).
„Spartakus und die streikenden Arbeiter waren Freiwild für die es jagende rechten Militäreinheiten“, zitiert die Autorin Ingeborg Kaiser die Zeitzeugin Käthe Kollwitz. In ihrem Tagebucheintrag vom 25. Januar 1919 notierte die Künstlerin: „Heute ist Karl Liebknecht begraben und mit ihm 32 andere Erschossene. Ich durfte eine Zeichnung nach ihm machen und ging früh nach dem Schauhaus.“
Eigentlich sei sie „gar nicht revolutionär, sondern evolutionär“. Aber die Trauer der Hunderttausenden an seinem Grab und seine Briefe hätten ihr „seine Persönlichkeit im reinsten Licht gezeigt“ (13).
Die „Noskebrigarde“, die Freikorps-Armeen und Regierungstruppen erhielten auf Grundlage des „Ebert-Groener-Paktes“ die „Blankovollmacht“ Massenstreiks und „Aufstände“ blutig niedergeschlagen, so geschehen bei: „Weihnachtskämpfe 1918“, „Januar-Aufstand 1919“, „Bremer Räterepublik“, im Januar und Februar 1919, „Generalstreik“ und „Märzkämpfe 1919“, „Münchner Räterepublik“ im Frühjahr 1919, „Märzaufstand 1920“ und zuvor bereits „Matrosenaufstand“ Ende 1918 (14).
Die Garde-Kavallerie-Schützen-Division unter Waldemar Pabst verfügte im Dezember 1918 bei ihrem „Einzug in Berlin“ nicht nur über rund 16.000 bewaffnete Soldaten, sondern, wie schon als kaiserliche Truppe im Krieg, über einen eigenen Geheimdienst und eine eigene Propagandaabteilung. Zu den von Pabst, akzeptiert von Noske und mutmaßlich in Kenntnis von Ebert, befohlenen Morden an Karl Liebknecht streute sein Pressestab noch in der Mordnacht die Legende, der „Revolutionsführer“ sei auf der Flucht erschossen und die „Revolutionärin“ Luxemburg von einer aufgebrachten Menge gelyncht worden.
Diese „amtliche Darstellung“ wurde — wie noch heute üblich — „wortgleich“ über das „Wolffsche Telegrafenbüro“, quasi dem Vorgänger von Deutsche Presse-Agentur (dpa) verbreitet und, wie Gietinger schreibt, „treuherzig“ von der gesamten Berliner Presse übernommen. Im Krieg waren Falschmeldungen und Gräuelpropaganda auf die äußeren Feinde gerichtet, jetzt ging es gegen „die Feinde im Inneren“ (15).
Dokumentiert sind „Fake News“ über Plünderungen, Zerstörungen und Gewalttätigkeiten, die, schon damals, von Agent Provokateuren und „Ordnungskräften“ oder auch von Militär- und Freikorps-Einheiten teils selbst inszeniert oder eskaliert wurden, um die Bedrohlichkeit der Unruhen möglichst dramatisch und die gegen die „Aufrührer“ angewandte Gewalt für die Öffentlichkeit als „gerechtfertigt“ erscheinen zu lassen. Schon seinerzeit konnten sich die Regierenden darauf verlassen, dass die bourgeoise Presse ihre Meldungen ungeprüft verbreitet (16).
Den tatsächlichen Ablauf der Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg hatte ihr Kampfgefährte und der langjährige Lebenspartner Luxemburgs, Leo Jogiches (1867 bis 1919) in der von ihm geleiteten „Rote Fahne“, Ausgabe vom 12. Februar 1919, umfassend dargelegt. Wenig später wurde auch Jogiches verhaftet und im Moabiter Kriminalgericht von Beamten mit einem aufgesetzten Genickschuss erschossen, amtlich hieß es: „auf der Flucht“ (17).
Die Beschreibung zum Tathergang der staatsterroristischen Ermordung Luxemburgs und Liebknechts sei an dieser Stelle ausgespart und dafür auf den Beitrag von Jogiches verwiesen, der als digitalisiertes Dokument auf den Seiten der „Sächsische Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)“ archiviert und frei abrufbar ist.
Die Gegenrevolution kam von innen, aus der Partei des Sozialismus
Mit Blick auf die weitere geschichtliche Entwicklung Deutschlands folgert Gietinger: „Erlöst von ihren durchaus realen Ängsten vor der sozialen Revolution, die nicht nur gegen Krieg und Kapitalismus — die die Führung der SPD nicht störten —, sondern auch gegen „Reich und Nation“ — mit denen sie sich identifizierten — gerichtet war, und befreit von ihrer „Bolschewismuspsychose“ glaubten die ehemaligen „Volksbeauftragten“ zur Tagesordnung übergehen zu können, nachdem sie mit den Feinden der Republik „Ordnung“ geschaffen hatten. Doch die Führer der SPD hatten übersehen, daß mit dem Leichnam Rosa Luxemburgs auch schon die Weimarer Republik im Landwehrkanal untergegangen war“ (18).
Und: „Wäre die Gegenrevolution nur von den Militärs ausgegangen, sie wäre gescheitert. Doch die Gegenrevolution kam von innen, aus der Partei des Sozialismus. Sie hieß Ebert, Scheidemann, Landsberg, Servering, Südekum, Heine, Ernst, David, Legien, Müller, Bauer und Noske.“ „Das Duo Pabst/Noske“, so Gietinger, „hatte den Terror in die deutsche Innenpolitik eingeführt, der wesentlich zur Genese des Faschismus beitrug“ (19).
Für den Autoren markieren der Pakt, der zur „Ermordung der Revolution durch die Liquidierung ihrer mythischen, aber auch führenden Köpfe, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht“ führte, und „Pabst direkter Einfluß auf das höchste Maß an Terror — den Wilhelm II. immer nur angedroht, den aber die MSDP-Oligarchie hatte umsetzen lassen — die Geburtsstunde des deutschen Faschismus“.
Noske, so der Autor, „billigte Pabsts Entscheidung zweifach, indem er sie, ohne zu befehlen, zuließ und indem er durch eigene Unterschrift in eigener Verantwortung die Täter laufen ließ. Hitlers Kommunistenbefehl und der Kriegsgerichtserlass der Wehrmacht sind späte Folgen dieser Politik. Letzterer nimmt sogar wörtlich Bezug auf die Novemberrevolution“ (20).
Dabei hatten scharfsinnige Analytiker wie Carl von Ossietzky (1889 bis 1938) und andere in der „Weltbühne“ publizierende Redakteure und Autoren, darunter Kurt Tucholsky (1890 bis 1935), frühzeitig vor drohendem Faschismus und Diktatur gewarnt, in dem sie die Ziele und Abhängigkeiten der Akteure offenlegten. So schrieb Ossietzky in seinem im September 1930 publizierten Beitrag „Nationalsozialismus oder Kommunismus?“ für die Zeitung „Der rote Aufbau“: „Adolf Hitler mag in seinen Anfängen in ehrlicher Verbohrtheit gehandelt haben. Heute ist er nur noch eine Kreatur der Industrie. Oder bildet sich jemand ein, die Gebieter von Kohle und Eisen würden ihr schönes Geld hergeben für einen Verein, dessen Ziel es ist, sie zu enteignen und zu Ehren der teutonischen Götter an den nächsten Laternenpfahl zu hängen?“ (21).
„Hast du Hakenkreuz im Haus, bricht ein Streik gewiß nicht aus.“
Auch Julius Leber (1891 bis 1945) beschrieb dieses „teuflische Zusammenspiel“ zwischen Kapital und Nazi-Partei, um seine Zeitgenossen wachzurütteln. Er leitete ab 1921 als Chefredakteur den „Lübecker Volksboten“ und war ab 1924 bis zu seiner Festnahme 1933, kurz nach Hitlers „Machergreifung“, Abgeordneter der SPD im Reichstag, zuvor schon, ab 1921, auch Abgeordneter in der Bürgerschaft von Schleswig-Holstein. Leber war ein Ausnahmepolitiker: unbestechlich und auf das Allgemeinwohl, statt auf den Eigennutz ausgerichtet. Wegen seiner Integrität und seiner Überzeugungskraft war er als Oppositioneller für das Nazi-Regime umso gefährlicher.
In der Ausgabe des „Lübecker Volksboten“ vom 1. Juni 1929 schrieb er unter der Überschrift „Zur Naturgeschichte des Hakenkreuzes“: Die „sog. ‚Nationalsozialistische Arbeiterpartei‘ — ‚Arbeiterpartei‘ ist ein guter Witz; aber er stammt nicht von uns; sie nennt sich wirklich so —, also die Nazis, kurz gesagt, haben mit der völkischen Bewegung nur zweierlei gemein: das Hakenkreuzzeichen und den Antisemitismus — sonst nichts“.
Geblieben ist stattdessen „eine faschistische Bande, die ganz unromantisch machtpolitische und vor allem wirtschaftliche Tendenzen verficht. Gegen die roten Gewerkschaften! Gegen die Konsumvereine! Und vor allem natürlich gegen die Sozis!“ Dabei gebe sich die NSDAP „wild antikapitalistisch; sie tobt gegen Trusts und Finanzkapital wie nur irgendein Kommunist.
Und sie wirkt, indem sie die Arbeiterschaft auseinanderreißt, zum Segen des Kapitals. Und darum lassen die großen Verdiener, die Generaldirektoren und Großaktionäre, sich auch mit milden Lächeln beschimpfen. Und stellen niemanden lieber ein in ihre Bureaus und Werkstätten als recht wilde Nazis. Um die Gewerkschaften zu bekämpfen, um Streikbrechergarden heranzuzüchten, ist ihnen der Teufel als Bundesgenosse recht.
„Hast du Hakenkreuz im Haus
Bricht ein Streik gewiß gewiß nicht aus.
Sie haben den Teufel im Haus.
(…) Nein, nach der Richtung hin können sich die Herren völlig aufeinander verlassen. Ein Kapitalist tut keinem Hakenkreuzler etwas zuleide und ein Hakenkreuzler keinem Kapitalisten“ (22).
1933 wurde Leber verhaftet und fünf Jahre als politischer Gefangener eingesperrt, davon die letzten Jahre in „Schutzhaft“ in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen. Noch in Untersuchungshaft verfasste er seine Analyse über „Die Todesursachen der deutschen Sozialdemokratie“.
Später kämpfte Leber, in Berlin getarnt als Kohlenhändler, im Widerstand und schmiedete an einem breiten Bündnis oppositioneller Gruppen. Er gehörte dem „Kreisauer Kreis“ an und stand auch in Kontakt mit der kommunistischen Widerstandsorganisation um Anton Saefkow. Von einem durch die Gestapo „umgedrehten“ ehemaligen Genossen verraten, wurde Leber 1944 erneut verhaftet und im Zusammenhang mit seinen Verbindungen zu Claus Schenk Graf von Stauffenberg, in dessen Putschpläne und dem am 20. Juli 1944 vollzogenen Attentat auf Hitler, das, bekanntlich, misslang, Leber eingeweiht war, zum Tode verurteilt und im Januar 1945 hingerichtet (23).
Der Historiker Golo Mann (1909 bis 1994) schreibt in seinem Nachwort des Buches „Julius Leber, Schriften, Reden, Briefe“ über den Autoren: „Leber war ein Sozialist und nichts weniger als ein Freund des deutschen Besitzbürgertums, dessen korrupte, selbstische, durch vaterländisches Brimborium bemäntelte Gesinnungen er durchschaute.“
Für Mann war Leber „einer der Großmütigsten (…) unter den Männern und Frauen des deutschen Widerstandes gegen die Nazi-Teufelei,“ und der „am tiefsten und zugleich am kraftvollsten denkende Politiker“. Der Historiker erinnert an die ihn bewegende „photographische Aufnahme Lebers im ‚Volksgerichtshof‘: seinen durch Leiden gezeichneten, vergeistigten, noch immer, nein, tiefer als je beeindruckenden Kopf zwischen zwei uniformierten, biederen Idioten“ (24).
Noske, den „Bluthund“, lässt Bertolt Brecht in seinem Epigramm sagen: „(…) Sie anerkannten’s: als die Nazis kamen Gewähren sie mir Wohnung und Pension“ (25). Auch er musste am Ende seines Lebens noch die Qualen der KZ-Haft erleiden. Er war ebenfalls wegen seiner Verbindungen zum Stauffenberg-Kreis verhaftet und eingesperrt worden. Durch die für ihn noch rechtzeitige Eroberung Berlins durch die sowjetische Rote Armee kam er frei. Noske starb 1946 an einem Schlaganfall (26).
Währenddessen verlief die „deutsche Karriere“ des einst mit Noske paktierenden Kommunistenhassers, Demokratie-Verächters und „Managers“ der Luxemburg- und Liebknecht-Morde Waldemar Pabst gänzlich anders. Der Militarist, Autoritätsfanatiker und Opportunist verstand es durchgehend, sich aus brenzligen Situationen herauszuwinden und notfalls „Gedächtnisschwund“ vorzutäuschen oder zu fliehen (27).
Stationen seines Lebens sind: 1920 Flucht nach seiner Beteiligung des durch den Generalstreik der politisierten Arbeiterschaft verhinderten „Kapp/Lüttwitz-Putsches“ nach Innsbruck. Er wird Initiator und „Kopf“ der österreichischen „Heimwehren“, die, so dessen Zielbeschreibung, „gegen die Sozialdemokraten und ihre Handlanger, die jüdische Demokratie“ kämpfen.
Nach der vom Reichstag beschlossenen Generalamnestie kehrt er nach Deutschland zurück und übernimmt ab 1931 die Position des Direktors der Rheinmetall-Borsig AG. Pabst wird verantwortlich für den Waffenverkauf ins Ausland.
Gleichzeitig gründet er die „Faschistische Internationale“ mit dem Grundsatz „Autorität, Ordnung und Gerechtigkeit“ statt: „Freiheit, Gleichheit, und Brüderlichkeit“ sowie die „Gesellschaft zum Studium des Faschismus“. Funktionsträger und Mitglieder sind unter anderem Hjalmar Schacht, Günther Quandt, Fritz Thyssen und Hermann Göring. Rheinmetall wird ab 1938 ein Konzern der „Reichswerke Hermann Göring“, Pabst zum „Wehrwirtschaftsführer“ im Offiziersrang (28).
1943 verließ Pabst „das sinkende Schiff“ Nazi-Deutschland. Er kehrte von einer Auslandsreise in die Schweiz nicht mehr zurück. Bereits in Österreich hatte er gemeinsam mit Kompagnons Handel mit Rüstungsgütern betrieben. Daran knüpfte er auch in der Schweiz an. Waffen wie Tretminen und „Billigraketen“ verkaufte er vornehmlich an rechtsgerichtete Regierungen und Diktatoren, denen er auch ideologisch nahestand.
Mit der Aussicht, von der geplanten „Wiederbewaffnung“ Deutschlands profitieren zu können, kehrte er 1955 nach Düsseldorf zurück. Der Waffenhandel über seine Schweizer Firmenbeteiligung lief indes weiter. So gelangten hunderte Tonnen Napalm nach Ägypten, zu einem Zeitpunkt als es Präsident Gamar ab del Nassers erklärtes Ziel war, Israel zu vernichten. Weitere Abnehmer des Brandkampfstoffes waren England und „die USA (und damit Vietnam)“.
In Deutschland wird Pabst Mitherausgeber der NPD-nahen Zeitschrift „Das Deutsche Wort“, seinerzeit vom Verteidigungs- und Innenministerium finanziell gefördert, vom Verfassungsschutz überwacht, und ist, wie Gietinger schreibt: „in die Strauß-Affäre um den Schützenpanzer HS 30 verwickelt“. Bis zu seinem Tod, 1970, er stirbt 89-jährig, bleibt er „im Waffengeschäft mit Taiwan, Indien und Spanien. In der BRD wurde er niemals strafrechtlich verfolgt“ (29).
Hannah Arendt klagt das Ausblenden und den Mangel an Aufarbeitung der historischen Schuld, wie sie auch in der exponierten „deutschen Karriere“ des Konterrevolutionärs Waldemar Pabst sichtbar wird, an, wenn sie in dem Brief an ihren Freund und früheren akademischen Mentor Karl Jaspers im Sommer 1962 schreibt: „Ja, Adenauer und überhaupt Deutschland, wo sie ja jetzt nach dem Eichmannprozeß doch langsam dran gehen, die schlimmsten Leute zu beseitigen. Ein böses Zeichen sind die unglaublich milden Urteile der Gerichte. Ich glaube für 6.500 vergaste Juden bekommt man 3 Jahre 6 Monate, oder so ähnlich. Das haben wir jedenfalls alles schon einmal erlebt — als die Femenmörder nicht bestraft wurden. Diese sogenannte Republik ist wirklich ‚wie gehabt‘“ (30).
Damit nimmt die Totalitarismusforscherin Bezug auf den durch die Führung der Mehrheits-SPD im Pakt mit Militär und Freikorps-Banden ausgeübten Staatsterror, der zur Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sowie tausender weiterer Oppositioneller führte und womit gleichzeitig Deutschlands erster Demokratieversuch gescheitert und stattdessen der Weg in das totalitäre Regime des „Tausendjährigen Reiches“ geebnet war.
In einem folgenden Beitrag zitiert der Autor aus Hannah Arendts Kolumne „This means you“ — der Titel ist eine „Hommage“ an „den Slogan, unter dem im amerikanischen Bürgerkrieg die Nordstaatler Soldaten für die Sklavenbefreiung rekrutiert hatten“ (31).
Arendt unterstützt in ihren Essays insbesondere den Aufruf der jüdischen Gemeinde in Moskau von 1941 „an die noch in Sicherheit und Reichtum lebenden Juden der demokratischen Länder, der Roten Armee 500 Tanks und 1000 Flugzeuge bereitzustellen und den Waffen Namen aus dem großen Heer toter jüdischer Kämpfer zu geben“ (32). Auf diese Initiative setzte die Publizistin große Hoffnung, denn, wie sie schreibt: „Das russische Judentum scheint, weil es arm ist und weil es kämpft, weil es auch keine Angst mehr vor Antisemitismus und keine Ehrfurcht mehr vor Philanthropen hat, zu politischem Leben erwacht zu sein. Sollte sich dies bestätigen, so wären wir wirklich einen Schritt weiter im Kampf gegen Hitler“ (33).
Quellen und Anmerkungen:
(1) Paul Sering (Pseudonym von Richard Löwenthal), „Historische Voraussetzungen des deutschen Nationalsozialismus“, aus: „Faschismus und Monopolkapitalismus, 6 frühe Aufsätze“ 1935/36., Seite 71 f.;
vergleiche Ulrich Falke, „Ist Antikommunismus antisemitisch? Teil 2/2“, Manova
(2) Klaus Gietinger, „Der Konterrevolutionär, Waldemar Pabst – eine deutsche Karriere“, Hamburg, 2008, („Gietinger I“), Seite 58 f. und Seite 34 und Seite 35 sowie Seite 380 f.;
vergleiche Burkhard Asmuss, „Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)“, Deutsches Historisches Museum Berlin, Lebendiges Museum online („Lemo“), 8. Juni 2011, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/innenpolitik/sozialdemokratische-partei-deutschlands-spd.html;
vergleiche Arnulf Scriba,“ Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)“, Lemo, 8. September 2014, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/kpd.html
(3) Gietinger I, aaO., Seite103
(4) Gietinger I, aaO., Seite 32 f.;
vergleiche Burkhard Asmuss, Manfred Wichmann, „Erster Weltkrieg – Kriegsverlauf“, Lemo, 8. Juni 2011, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/kriegsverlauf.html;
vergleiche Roland Rottenfußer, „Der Faschismus in der Mitte. Die etablierten Parteien grenzen sich betont von der AfD ab, um von ihrer eigenen verbrecherischen Politik abzulenken. Rubikon widmet der faschistischen Gefahr ein Themen-Special.“,
Manova (vormals „Rubikon“; unter „Manova.news“ sind heute auch die früheren „Rubikon“-Beiträge abrufbar), 21. März 2020, https://www.manova.news/artikel/der-faschismus-der-mitte
(5) Gietinger I, aaO. Seite 37 und 50 f.
(6) Gietinger I, aaO., Seite 52 f.;
vergleiche Karena Kalmbach, „Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)“, Lemo, Berlin, 6. September 2014, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/uspd.html;
(7) Gietinger I, aaO., Seite 58 f.;
vergleiche Arnulf Scriba, „Die Revolution von 1918/19“, Lemo, 15. August 2015, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/revolution-191819.html
(8) Gietinger I, aaO., Seite 61 f.;
vergleiche Bertolt Brecht, „Friedrich Ebert“, Fotoepigramm, „Kriegsfibel“, Reproduktion der Erstausgabe, Berlin, 2008, Bild 70, und „Zu diesem Buch“, Seite XI;
vergleiche Rosa Luxemburg, „Die Ordnung herrscht in Berlin“, Die Rote Fahne, Nr. 14 vom 14. Januar 1919, aus: Rosa Luxemburg. Ein Leben für die Freiheit. Reden, Schriften, Briefe – Ein Lesebuch“, Hrsg. Frederik Hetmann, Frankfurt am Main, Ausgabe 1986, Seite 311 f.; abrufbar auch unter: MLWerke, „Stimmen der proletarischen Revolution“ aaO., http://www.mlwerke.de/lu/lu2_203.htm;
vergleiche Arnulf Scriba, „Ebert-Groener-Pakt“, Lemo, 15. August 2015, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/revolution-191819/ebert-groener-pakt.html
(9) Gietinger I, aaO. Seite 43
(10) Gietinger I, aaO., Seite 37 f.;
vergleiche Silke Christ, „Demokratie und Gewalt“, Lemo, 25. September 2019, https://www.dhm.de/lemo/lernen/dhm/Demokratie-und-Gewalt/;
vergleiche Hans Markus Gehring, „Täuschung und Ehrlichkeit“, Ossietzky 6/2023, Seite 198 folgende, https://www.ossietzky.net/artikel/taeuschung-und-ehrlichkeit/
(11) Gietinger I, aaO., Seite 123,
vergleiche Klaus Gietinger, „Eine Leiche im Landwehrkanal – Die Ermordung der Rosa L.“ („Gietinger II“), Berlin 1995, Seite 23;
vergleiche Arnulf Scriba, „Freikorps“, Lemo, 1. September 2014, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/revolution/freikorps/
(12) Gietinger I, aaO., Seite 87 f., aus: Verena Lösch, Dissertation, „Die Geschichte der Tiroler Heimatwehr. Von ihren Anfängen bis zum Kornneuburger Eid (1920 – 1930)“, Innsbruck, 1986, Seite 226 f.;
vergleiche Hermann Ploppa, „Der fähige Aussenminister“, Manova (vormals „Rubikon“), 15. November 2022, https://www.manova.news/artikel/der-fahige-aussenminister;
vergleiche Verena Hierholzer, „Die Ermordung Walther Rathenaus“, Deutsches Historisches Museum, Berlin, 6. Juni 2000, Lemo, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/ermordung-rathenaus-1922.html
(13) Ingeborg Kaiser, „‚Ich war, ich bin, ich werde sein‘ – Rosa Luxemburg – Rainer
Werner Fassbinder – Hinterlassenschaften“, Norderstedt, 2015, Seite 18;
(14) Gietinger I, aaO., Seite 91, Seite 113, Seite 138 f. und Seite 82 f.;
vergleiche Erich Mühsam, „Von Eisner bis Leviné – Die Entstehung und Niederlage der Bayrischen Räterepublik. Ein Bericht“, Hamburg, 2. Auflage, 1978;
vergleiche Arnulf Scriba, „Die Weihnachtskämpfe 1918“, Lemo, 1. September 2014, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/revolution-191819/die-weihnachtskaempfe-1918.html
(15) Gietinger II, aaO., S. 142 und S. 38 folgende und Gietinger I, aaO., Seite 25 f. und 295 f.;
vergleiche Arnulf Scriba, „Die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht“, Lemo, 1. September 2014, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/revolution-191819/ermordung-von-luxemburg-und-liebknecht.html;
vergleiche Michael Meyen, „Koalitionen unterm Radar“, Manova (vormals „Rubikon“), 10. März 2023, https://www.manova.news/artikel/koalitionen-unterm-radar
(16) Gietinger I, aaO., Seite 143 f.;
vergleiche Ulrich Sander, „Als die Barbarei begann“, Ossietzky, 8/2023, Seite 280 f., https://www.ossietzky.net/artikel/als-die-barbarei-begann/
vergleiche Swiss Policy Research, „Deutschland: Die Corona-Bilanz: Deutschland vs. Schweden“, „Plus: Wie ‚Der Sturm auf den Reichstag“ im August 2020 inszeniert wurde“, aktualisiert im Februar 2022, https://swprs.org/deutschland-die-corona-bilanz/;
vergleiche: Arnulf Scriba, „Der Märzkämpfe 1919“, Lemo, 1. September 2014, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/revolution-191819/maerzkaempfe-1919.html
(17) Leo Jogiches, „Mord an Liebknecht und Luxemburg – Die Tat und die Täter“, Die Rote Fahne, 12. Februar 1919, archiviert und digitalisiert bei DFG-Viewer; Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB): https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP24352111-19190212-0-0-0-0.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=1&tx_dlf%5Bpagegrid%5D=1&cHash=973407697b941b1c61ff559988fc1a55;
vergleiche „Der Hergang des Doppelmordes – Darstellung nach einmonatiger Recherche
(Die Rote Fahne, 12. Febr. 1919)“, abgedruckt in: „Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Dokumentation eines politischen Verbrechens“, Elisabeth Hannover-Drück und Heinrich Hannover (Hrsg.): Frankfurt 1967 (ed. suhrkamp, Bd. 233), Seite 51 bis 55,
http://www-a.ibit.uni-oldenburg.de/bisdoc_redirect/publikationen/bisverlag/unireden/ur34/kap2.pdf;
vergleiche Gietinger II, aaO., Seite 47 und Gietinger I, aaO., Seite 129 f.
(17) Gietinger II, aaO., Seite 116;
vergleiche Alexander Mühle, Arnulf Scriba, „Leo Jogiches 1867 – 1919“ Lemo, 7. Juli 2021, https://www.dhm.de/lemo/biografie/leo-jogiches.html
(18) Gietinger II, aaO., Seite 116
(19) Gietinger I aaO., Seite 139
(20) Gietinger I aaO., Seite 382 sowie Seite 139, und Seite 156
(21) Carl von Ossietzky, „Nationalsozialismus oder Kommunismus?“, Der Rote Aufbau, September 1930, Herausgeber: Willi Münzenberg, aus: „Ossietzky – Ein Lesebuch für unsere Zeit“, Ursula Mardrasch-Groschopp, Hrsg., Berlin 1993, Seite 282;
vergleiche Hermann Ploppa, „Die Faschismus-Macher, US-amerikanische Firmen und Geldgeber agierten als Steigbügelhalter für Hitler und seine Weltherrschaftspläne“, Manova (vormals „Rubikon“), 24. Januar 2020, https://www.manova.news/artikel/die-faschismus-macher;
vergleiche Militärisch-industrieller Komplex“, „historisch kritisches wörterbuch des marxismus“, Lunapark 21, Heft 59/60, Herbst 2022, Seite 28 f., https://www.lunapark21.net/militaerisch-industrieller-komplex
(22) Julius Leber, „Zur Naturgeschichte des Hakenkreuzes“, Lübecker Volksbote, 1. Juni 1929 aus: „Julius Leber, Schriften, Reden, Briefe. Mit Beiträgen von Willy Brandt und Golo Mann“, Dorothea Beck und Wilfried F. Schoeller, Hrsg., München, 1976 , Seite 112 f.;
vergleiche Leber, „Erinnerungen und Bemerkungen. 1. August 1914 – 1. August 1928“, aaO., Seite 104 f.;
vergleiche Manfred Wichmann, „Julius Leber 1891 – 1945“, Lemo, 14. September 2014, https://www.dhm.de/lemo/biografie/julius-leber;
(23) vergleiche Claudia Prinz, „Der ‚Kreisauer Kreis’“, Lemo, 13. Mai 2015, https://www.dhm.de/lemo/kapitel/zweiter-weltkrieg/widerstand/kreisauer/
vergleiche „Julius Lebers Weg in den Widerstand“, Stadtteilverein Schöneberg e.V., Egon Zweigart (Redaktion), https://gedenkort-leber.de/annedore-julius-leber/julius-leber/julius-leber-in-der-weimarer-republik/julius-lebers-weg-in-den-widerstand/;
vergleiche Marita Wendrock, „Unvergessen: Zum 78. Todestag: Erinnern an den Widerstandskämpfer Julius Leber“, Bundeswehr, Berlin, 9. Januar 2023, https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/territoriales-fuehrungskommando-der-bundeswehr/aktuelles/territoriales-fuehrungskommando-erinnert-an-julius-leber-5566296
(24) Golo Mann, „Gedenkrede“ in: „Julius Leber, Schriften, Reden, Briefe“, aaO., Seite 303 f.;
vergleiche „20. Juli 1944: Attentat auf Adolf Hitler“, Bundeszentrale für politische Bildung, 20. Juli 1944, https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/141288/20-juli-1944-attentat-auf-adolf-hitler/;
vergleiche Franz Fühmann, „Völuspa, 20. Juli 1944, Attentat auf Hitler“, aus: „Das Judenauto. Vierzehn Tage aus zwei Jahrzehnten“, Leipzig, 1965, Seite 111 f.
(25) Brecht, „Noske“, Fotoepigramm, „Kriegsfibel“, aaO., Bild 24, sowie „Nachbemerkungen zu den Bildern“, „Bild 24“, Seite II
(26) Kai-Britt Albrecht, „Gustav Noske 1868 – 1946“ Lemo, 14. September 2014, https://www.dhm.de/lemo/biografie/gustav-noske;
vergleiche Gietinger II, aaO., Seite 14 f.;
vergleiche „Gustav Noske“, Wikipedia, Recherche, 27. Juni 2023; https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Noske
(27) Gietinger I, aaO., Seite 378, 220 folgende und Seite 332 f.
(28) Gietinger I, aaO., Seite 297 folgende und Seite 308 f.;
vergleiche Gietinger II, aaO., Seite 129
(29) Gietinger I, aaO. Seite 356 folgende und Seite 378 f.;
vergleiche Gietinger II, aaO., Seite 129,
vergleiche „Memorandum des Bundesministers a. D. Dr. Heinemann über die deutsche Sicherheit vom 13. Oktober 1950“, aus: „Deutschland nach dem Zusammenbruch 1945. Urkunden und Aktenstücke zur Neuordnung von Staat und Verwaltung sowie Kultur Wirtschaft und Recht“, Dr. Klaus Hohlfeld, Hrsg., Berlin, 1956, Seite 542 f.;
vergleiche Daniela Nilius, „Politikum 17. Juni“, Ossietzky 12/2023, Seite 409 f., https://www.ossietzky.net/artikel/politikum-17-juni/
(30) „Hannah Arendt an Karl Jaspers, Palenville (Juli/August 1962)“, aus: „Hannah Arendt, Karl Jaspers Briefwechsel 1926 – 1969“, Lotte Köhler und Hans Sauer, Hrsg., München, 2. Auflage, 2001, Seite 515 f.
(31) Marie Luise Knott, Hrsg., „Nachwort der Herausgeberin“, aus: „Hannah Arendt. Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher. Beiträge für die deutsch-jüdische Emigrantenzeitung ‚Aufbau‘ 1941 – 1945“ („Aufbau“), München, 2000, Seite 201
(32) Arendt, „Aktive Geduld, 28. November 1941“ aus: „Aufbau“, aaO., Seite 24 f.;
(33) Arendt, „Ceterum Censeo … 26. Dezember 1941“ aus: „Aufbau“, aaO., Seite 29 f.;
vergleiche Arendt, „Die jüdische Armee – der Beginn einer jüdischen Politik? 14. November 1941“, „Aufbau“, aaO., Seite 20 f.
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Der Autor:
Ulrich Falke ist Publizist in Berlin und hat unter anderem für das Bundesforschungsministerium geschrieben. Er war Mentor für Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen und an der Humboldt-Universität, Berlin. Seit einigen Jahren arbeitet er außerdem in Berlin als Familientherapeut und als DaZ-Lehrer für Integrationskurse mit dem Fach Deutsch als Zweitsprache.
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