Pandemische Zeiten – Das linke Buch zur Corona-Krise

Von Manifest Verlag

Als erster linker Verlag veröffentlichte der Manifest-Verlag Ende Mai einen Sammelband zur Corona-Krise. Unter der Herausgeberschaft von Sascha Stani?i? und René Arnsburg kommen in “Pandemische Zeiten – Corona, Kapitalismus, Krise und was wir dagegen tun können” in über dreißig Beiträgen Aktivist*innen, Gewerkschaftsmitglieder, Linke aus Deutschland und vielen anderen Ländern zu Wort. Sie berichten von der Krise aus der Sicht derer, die am meisten von ihr betroffen sind – und sie diskutieren, wie dem ein Ende gemacht werden kann und wir zu einer Gesellschaft kommen, in der die Gesundheit und die Interessen der Mehrheit an oberster Stelle stehen und nicht mehr die Gewinnerwartungen einiger weniger.

Linke Analysen

Dabei verbindet das Buch sozialistische Analysen und Handlungsvorschläge mit Berichten von durch die Corona-Krise Betroffenen – in den Betrieben und der Gesellschaft insgesamt.

Es werden sowohl die Ursachen für die Entstehung und Verbreitung von Pandemien erklärt, wie auch die gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen der SARS-Cov-2-Pandemie, letzteres in einem Beitrag des Lunapark21-Herausgebers Winfried Wolf. Dieser erklärt, dass das Virus nicht die Ursache der sich gerade ausbreitenden Weltwirtschaftskrise ist, sondern diese schon vor der Pandemie begann sich zu entwickeln.

Die Landesvorsitzende der LINKEN in Nordrhein-Westfalen behandelt in ihrem Beitrag die Lockdown-Maßnahmen der Regierung vom Blickwinkel des Abbaus demokratischer Rechte.

Blick von “unten”

Vor allem aber kommen in “Pandemische Zeiten” diejenigen zu Wort, die gerade zwar als “Held*innen” beklatscht, deren Nöte und Forderungen aber trotzdem nicht erhört werden: Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen und der Pflege, dem Einzelhandel und von Amazon, der Metallindustrie und dem öffentlichen Dienst. Diese stellen ihre Arbeitsbedingungen in Zeiten der Pandemie dar und erklären, was sich ihrer Meinung nach ändern muss.

Neben der betrieblichen Ebene, wirft das Buch aber auch einen Blick auf die gesellschaftlichen Folgen der Krise für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen: der LinksKanax-Aktivist Ferat Kocak wird zu den Auswirkungen für Migrant*innen interviewt, die Mieter*innenaktivistin Ursel Beck zu den wohnungspolitischen Folgen, Huschke Mau schreibt zu den Folgen für Prostituierte, die linksjugend-Aktivisten Jens Jaschik und Marius Sackers zu den Folgen für Jugendliche, Alexandra Arnsburg und Marie Schulpig behandeln in ihren Texten die Auswirkungen auf das Leben von Frauen.

International

Doch das Buch nimmt keine “deutsche” Perspektive ein. In Beiträgen aus Großbritannien, Nordirland, Frankreich, Österreich, den USA, Nigeria, Südafrika, Indien, Sri Lanka und Japan beschreiben sozialistische Autor*innen die Lage in ihren Ländern. So sehr es Unterschiede in den Reaktionen verschiedener Regierungen gegeben haben mag, so sehr zeigen diese Beiträge doch, dass überall nach den Interessen der herrschenden Klasse gehandelt wurde.

Dokumente

Komplettiert wird das Buch durch eine Reihe von Dokumenten, die sich im Anhang finden. Dazu zählen programmatische Texte der Sozialistischen Organisation Solidarität (Sol) und des Komitees für eine Arbeiter*inneninternationale (CWI), aber auch Stellungnahmen der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG) und von anderen Beschäftigtengruppen.

“Pandemische Zeiten” ist die linke Lektüre zur Corona-Krise. Auf knapp dreihundert Seiten gibt es fundierte linke Analysen, wird ein Klassenstandpunkt eingenommen und erhält man viele Informationen und Argumentationshilfen, um den Zusammenhang von Kapitalismus und Krise darzustellen. Absolut zu empfehlen! Außerdem hilft der Kauf des Buchs dem Manifest Verlag die Krise zu überleben und auch in Zukunft linke Literatur zu erschwinglichen Preisen herauszubringen. Also: Bestellt das Buch!

Pandemische Zeiten – Corona, Kapitalismus, Krise und was wir dagegen tun können

301 Seiten, 14,90 Euro – ISBN: 978-3-96156-091-2

 

 

Weitere Infos:  www.manifest-buecher.de

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