Als Anfang der 2000er Jahre die Einführung des Quartiersmanagements Nordstadt (QM) diskutiert wurde, waren sich die meisten Nordstadtakteure schnell einig, dass die Trägerschaft auf keinen Fall bei der Stadt Dortmund liegen sollte. Befürchtet wurde eine Bevormundung und Gängelung der Angestellten des QMs durch den Anstellungsträger und auch die zu enge Rahmensetzung für eine wirkliche Bürgerbeteiligung z.B. in den geplanten Nachbarschaftsforen. Die Ansiedlung der Trägerschaft bei den Wohlfahrtsverbänden wurde auch nicht als sinnvoll angesehen.
So blieben dann die Initiativen, die ja auch schon Erfahrungen in der Stadtteilarbeit hatten oder im sozialpädagogischen Nordstadtprogramm mitarbeiteten.
Ein genauerer Blick durch die „Gewerkschaftsbrille“ hätte gereicht, die Vergabe der Trägerschaft des QMs an die Initiativen zu problematisieren. Da diese Gruppen und Vereine an keine Tarife gebunden sind, stellen sie oft junge Menschen ohne Berufserfahrung für wenig Geld ein. Die Beschäftigen haben in der Regel bei diesen Arbeitgebern keine Mitbestimmungsmöglichkeit, geschweige denn eine Vertretung durch den Betriebs- oder Personalrat. Hinzu kommt, dass die Initiativen selbst mit ihren anderen Projekten von der Förderung durch die Stadt Dortmund abhängig sind. Diese Rahmenbedingungen können dann dazu führen, dass die Grenzen einer wirklichen Bürgerbeteiligung schnell erreicht werden.
Dabei braucht es noch nicht einmal eine direkte Intervention durch die Politik oder Verwaltung, es reicht auch oft der vorauseilende Gehorsam, um eine zu aktive Bürgerschaft zu bremsen. Dies wird an zwei Beispielen aus der Vergangenheit des QMs Nordstadt deutlich gemacht. Quartiersmanagement Nordstadt – die Grenzen der Bürgerbeteiligung sind schnell erreicht weiterlesen