Das war schon eine tolle Mediennummer, die da in die Wohnzimmer ausgestrahlt wurde. Vorstände von VW, BMW und Daimler wurden in den USA beim Einsatz für die Arbeitsplätze in Deutschland in Szene gesetzt, beim Kampf gegen die gefürchteten US-Strafzölle auf Importwagen, die Präsident Donald Trump im Rahmen von „America First“ angedroht hatte. Doch zuletzt konnten sie verkünden, dass sie „einen großen Schritt nach vorne gemacht haben, um die Autozölle zu vermeiden“ und damit die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften beruhigen.
Dass sich deutsche Unternehmen vor Trump fürchten, wurde oft schon beschrieben, kann aber wohl nicht sein. Denn er selbst hatte die deutschen Automanager eingeladen und anreisen lassen, nicht um ihnen zu drohen, sondern um sich artig für die millionenschweren Wahlkampfspenden der deutschen Industrie zu bedanken. Auch um ihnen zu versichern, dass ihre Dollars gut angelegt sind und dass er auch dafür realpolitisch liefern wird.
Er wird liefern, denn bei der Präsidentschaftswahl 2016 und den Zwischenwahlen 2018 haben deutsche Unternehmen insgesamt 3 Milliarden Dollar, davon mehr als die Hälfte für Trumps Partei, springen lassen.
Die inszenierten Auftritte der ein wenig trottelig sich gebenden Spitzenmanager der deutschen Industrie sollen darüber hinwegtäuschen, dass das deutsche Kapital ganz heftig in der Weltpolitik mitspielt. Das zeigen 2 Beispiele, einmal das finanzielle Engagement in den USA und das etwas blutigere Engagement in Brasilien. Das internationale Engagement der deutschen Autoindustrie – es kann auch etwas blutiger ausfallen weiterlesen