Die Arbeit am Bau gehört in Deutschland zu den gefährlichsten Arbeitsplätzen. 2022 sind 74 Bauarbeiter bei ihrer Arbeit gestorben, weitere 99.380 Bauunfälle wurden gemeldet.
Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) geht davon aus, dass die Dunkelziffer der Unfälle noch deutlich höher liegen dürfte, weil gerade kleinere Unfälle gar nicht gemeldet werden und da, wo ausländische Beschäftigte auf Baustellen arbeiten, Unfälle vielfach bagatellisiert oder vertuscht werden.
Die meisten Menschen sterben am Bau durch Abstürze von Dächern oder Gerüsten. Dies waren im Jahr 2022 allein 35 Bauarbeiter – und damit fast jeder zweite Getötete. So auch Ende Oktober 2023 als beim Zusammenbruch eines Baugerüsts in der Hamburger HafenCity fünf Arbeiter ums Leben gekommen sind, als ein Gerüst ist in einen innenliegenden Fahrstuhlschacht stürzte.
Bezeichnend war, dass die Personalien der Todesopfer zunächst nicht festgestellt werden konnten und unklar war, ob die getöteten Menschen aus Bulgarien oder Albanien stammen. Das ist dem Sub-Sub-Subsystem auf dem Bau geschuldet, in dem die Persönlichkeit der einzelnen Arbeiter komplett unbekannt bleibt – selbst im Tod. Missstände auf dem Bau fordern immer wieder ihre Opfer weiterlesen