Wieder einmal war es einem Whistleblower zu verdanken, dass ein Skandal ans Licht kam. Der Mann legte im Jahr 2017 der Deutschen Rentenversicherung eine Liste mit über hundert Namen von Beschäftigten beim Medienhaus DuMont vor, von denen er den Verdacht hätte, dass sie als scheinselbstständige Pauschalisten für die beim Kölner Stadtanzeiger und dem Boulevard-Blatt Express des Medienkonzerns tätig wären.
Die Deutsche Rentenversicherung übergab die Liste dem Zoll, der als zuständige Behörde ein „Ermittlungsverfahren wegen Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen“ einleitete.
Dabei ging es um die Frage, ob der Verlag absichtlich und womöglich im großen Stil Mitarbeiter zu rechtlich falschen Konditionen – als so genannte Scheinselbständige – beschäftigt hatte, um damit seinen Anteil an den Sozialabgaben einzusparen. Anstelle der Verlage springt dann die Künstlersozialkasse ein, die die nicht gezahlten Beiträge von den Verlagen zurückfordern kann.
Damals drohte ein System zusammen zu brechen, das seit Jahren in der Medienbranche gängige Praxis ist. Scheinselbständigkeit in der Presselandschaft – immer mehr Journalisten arbeiten als Pauschalisten weiterlesen