In einer Zeit, in der der Arbeitskampf der GDL eine dritte Streikwelle erlebte und es – wie in den ersten beiden Runden – erneut gelang, bis zu 80 Prozent der Fernverkehrszüge und einen großen Teil der Regionalzüge der Deutschen Bahn zum Stillstand zu bringen
In einer Zeit, in der die Deutsche Bahn AG auch nach diesem fast einwöchigen Streik nicht bereit ist, ein seriöses neues Angebot vorzulegen und in Kauf nimmt, dass durch diese borniert-unnachgiebige Haltung Verluste in Höhe einigen hundert Millionen Euro entstehen
In einer Zeit, in der Inflation, Wirtschaftskrise und Pandemie die Arbeitsverhältnisse verschlechtern und die Reallöhne unter Druck setzen
In einer Zeit, in der die GDL schlicht und einfach für Forderungen zum Erhalt des Lebensstandards und zur Verteidigung der Rentenansprüche kämpft – wobei die Einkommensforderungen eins zu eins identisch sind mit dem Tarifvertrag im Öffentlichen Dienst, den Verdi im Frühjahr 2021 abschloss
In einer Zeit, in der die Deutsche Bahn ihren Managern auch im Pandemie- und Verlustjahr 2020 fette Boni auszahlte und in der sich der Wasserkopf des Bahnkonzerns von Jahr zu Jahr mehr aufgebläht
In einer Zeit, in der der Bund und die Deutsche Bahn AG viele Milliarden Euro teure, unsinnige und zerstörerische Großprojekte (wie Stuttgart 21, den Frankfurter Fernbahntunnel, die Münchner „Zweite S-Bahn-Stammstrecke“) finanzieren und Bund und DB AG dennoch behaupten, die Forderungen der GDL seien „unverhältnismäßig und nicht finanzierbar“
In einer Zeit, in der zum ersten Mal in Deutschland mit dem Tarifeinheitsgesetz ein Gesetz angewandt werden soll, mit dem das Recht auf freie gewerkschaftliche Betätigung und das Streikrecht unterhöhlt werden und die Gewerkschaft GDL existenziell bedroht wird
In einer Zeit, in der die Worte „Klimakrise“ und „Nachhaltigkeit“ in aller Munde sind, aber ausgerechnet bei der klimafreundlichen Bahn die dort Beschäftigten einen Reallohnabbau hinnehmen sollen
In einer Zeit, in der der Wahlkampf und die Bundestagswahl am 26. September klare Antworten in Sachen Verteidigung der Reallöhne , Erhalt demokratischer und gewerkschaftlicher Rechte und Stärkung der Schiene und Anerkennung der Leistung der Bahnbeschäftigten abverlangen
… erscheint diese zweite Ausgabe der STREIKZEITUNG in Solidarität mit dem Arbeitskampf der GDL.
Die STREIKZEITUNG wird von rund 80 Aktiven, die mehrheitlich Mitglieder in DGB-Gewerkschaften sind, unterstützt. Siehe hier auf unserer Website.
Diese zweite Ausgabe der STREIKZEITUNGhat u.a. die folgenden Themen:
- Berichte und Reportagen über Solidaritätsaktionen mit dem GDL-Arbeitskampf aus Städten wie Mannheim, Karlsruhe, Mainz, München, Kassel, Leipzig und Berlin
- Die Angriffe seitens des DGB-Bundesvorsitzenden Reiner Hoffmann auf die GDL und unsere Antworten
- Die Debatte über die Heraustrennung der Infrastruktur aus dem Konzern Deutsche Bahn AG (mit Pro und Contra)
- Die Arbeitskämpfe in anderen wichtigen Branchen und Unternehmen (u.a. Vivantes, Riesa, Gorilla)
Autorinnen und Autoren in Nr. 2 der STREIKZEITUNG sind u.a. Violetta Bock, Wolfgang Däubler, Angela Klein, Bernhard Knierim, Norbert Quitter und Winfried Wolf.
Die STREIKZEITUNG hat erneut acht Seiten im Zeitungsformat // Bezugspreise wie folgt (jeweils zuzüglich Porto & Verpackung): Bei Bestellungen von 1 – 99 Ex.: 25 Cent je Ex. / bei Bestellungen ab 100 Ex: 15 Cent je Ex. Bestellungen bitte möglichst über dieses Online-Formular oder unsere Webseite
Telefonische Bestellungen: 0179 – 7745527 (Heino Berg)
Der Vertrieb erfolgt ab Montag, dem 13. September 2021. // Die STREIKZEITUNG Nr. 2 liegt erneut, wie bereits bei Nr. 1 erfolgt, der taz bei (am Mittwoch, dem 15.9).
Streikzeitung
und