Die derzeitige Wertschätzung und Aufwertung der Arbeit der Beschäftigten in den Pflege- und Erziehungsberufen, die Einstufung ihrer Arbeit als „systemrelevant“ und das plötzliche Lob für ihre“gesellschaftlich notwendige Arbeit“ täuscht nicht darüber hinweg, dass ihre Arbeitsbedingungen sich seit 30 Jahren kontinuierlich verschlechtert haben.
Der Großteil der in den Pflege- und Erziehungsberufen arbeitenden Menschen ist bei den kirchlichen Trägern angestellt, die sie bei der Ausübung ihrer Menschen- und Arbeitsrechte behindern und ihnen das Leben bis ins Private hinein schwer machen.
Die kirchlichen Unternehmen berufen sich immer noch auf die ihnen im Grundgesetz zugesicherte Kirchenautonomie und bestehen nach wie vor darauf, dass in ihren Krankenhäusern, Altenheimen und Kindertageseinrichtungen das Betriebsverfassungs- und das Mitbestimmungsgesetz nicht angewendet werden. Immer noch werden Verstöße gegen kirchenrechtliche Loyalitätspflichten mit verhaltensbedingten Kündigungen geahndet. Die Situation der Beschäftigten in kirchlichen Unternehmen ist auch in Coronazeiten kein Thema weiterlesen