Seit Urzeiten beruhen Klassengesellschaften auf Ausbeutung. Aber erst der Kapitalismus hat es geschafft, sie uns als Freiheit zu verkaufen.
Obwohl im Buchhandel noch lieferbar, ist der Wälzer etwas in Vergessenheit geraten. Wegen der schmucken Goldprägung des Titels auf tiefem Blau ziert er zwar noch manchen Bücherschrank, aber seine Lektüre ist eine Zumutung. Sein veralteter Stil und die ausufernden Abschweifungen könnten dringend eine redaktionelle Überarbeitung vertragen. Zudem trägt er einen etwas sperrigen Titel, der nach einem verstaubten BWL-Lehrbuch für das Grundstudium klingt: „Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band, Buch I, Der Produktionsprozess des Kapitals“.
Sein Autor, ein gewisser Herr Marx, findet eigentlich nur noch in der Aufklärungsliteratur über Verschwörungstheorien Erwähnung. Seine bizarre Vorstellung, selbst bei einem tarifvertraglich geregelten und sozialversicherten Beschäftigungsverhältnis würde es sich um „Ausbeutung“ handeln, ist von der seriösen wirtschaftswissenschaftlichen Forschung längst widerlegt worden. Verdienstvollen Unternehmungen, die uns mit Lebensmitteln und all den anderen schönen Dingen des Lebens versorgen, pauschal zu unterstellen, sie würden ihre wertvollen Mitarbeiter:innen ausbeuten, grenzt an Rufmord. Karl Marx / Friedrich Engels: Die Chimäre der Sozialpartnerschaft weiterlesen