Ein Verdienst von weniger als 2000 Euro brutto – für rund 3,38 Millionen Vollzeitbeschäftigte in Deutschland ist das Realität. Reinigungskräfte und Beschäftigte in Hotels und Gaststätten verdienen am wenigsten.
Rund 3,38 Millionen Vollzeitbeschäftigte in Deutschland haben im Monat zuletzt weniger als 2000 Euro brutto verdient. Nach den jüngsten offiziellen Daten von Ende 2017 waren das 16 Prozent, zeigt eine Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage der Linken.
Große regionale Unterschiede
Regional gibt es große Unterschiede. Während in Westdeutschland 13,5 Prozent der Vollzeitbeschäftigten (2,32 Millionen) weniger als 2000 Euro brutto verdienten, waren es in Ostdeutschland 27,5 Prozent (1,06 Millionen) – also fast jeder Vierte. Die höchsten Anteile hatten mit 32,6 Prozent Mecklenburg-Vorpommern und mit 30,2 Prozent Thüringen. Die niedrigsten Anteile gab es mit 11,4 Prozent in Baden-Württemberg und mit 11,5 Prozent in Hamburg.
„Viel zu viele Beschäftigte werden mit Niedriglöhnen abgespeist“, sagte Zimmermann. So sorgten Inflation und vielerorts explodierende Mieten dafür, dass man mit unter 2000 Euro brutto nicht mehr weit komme. „Es ist ein Skandal, dass insbesondere der Osten weiterhin so deutlich abgehängt ist“, so die Arbeitsmarktexpertin ihrer Fraktion. Von der Bundesregierung forderte Zimmermann unter anderem eine Erhöhung des Mindestlohns von 9,19 Euro auf 12 Euro und die Abschaffung von Leiharbeit.
Reinigungskräfte als Schlusslicht
Auch die Branchenunterschiede sind groß. Das zeigt eine weitere der dpa vorliegende Antwort, die das Sozialministerium unabhängig davon auf eine kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer gegeben hat: So bildeten bei den hauptsächlichen Berufsgruppen die Beschäftigten der Reinigungsberufe mit einem mittleren Bruttoeinkommen von 1861 Euro Ende 2017 das Schlusslicht – gefolgt von den Arbeitnehmern im Tourismus, bei Hotels und Gaststätten mit 1961 Euro.
Es folgen die Land-, Tier- und Forstwirtschaftsberufe mit 2154 Euro für die Beschäftigten im Mittel, die Lebensmittelherstellung und -verarbeitung mit 2165 Euro, die nichtmedizinischen Gesundheits- und Pflegeberufe mit 2353 Euro und die Berufe im Verkauf mit 2411 Euro.
Leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr
Die Zahlen sind leicht zurückgegangen. Vor einem Jahr hatte eine Anfrage von Zimmermann ergeben, dass rund 3,7 Millionen Beschäftigte weniger als 2000 Euro brutto im Monat verdienten. Das entsprach knapp 18 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten.
In den fünf neuen Bundesländern lag der Anteil durchgehend bei mehr als 30 Prozent. Im Westen waren knapp 15 Prozent betroffen. Diese Angaben hatten sich auf Daten aus dem Jahr 2016 bezogen.
Quelle: https://www.die-linke.de und https://www.tagesschau.de Bild: dgb.de