„Abgabenexplosion“, „Kostenlawine“, „tickende Zeitbombe“ – glaubt man Neoliberalen in Politik, Unternehmen; Wissenschaft und Medien, steht der Sozialstaat kurz vor dem Zusammenbruch. Die Belastung durch Sozialbeiträge und Steuern sei angeblich unerträglich gestiegen. Doch das ist schlichtweg falsch, es ist eine Lüge.
Die Beitragsätze zu den Sozialversicherungen lagen vor knapp 30 Jahren sogar höher als jetzt. Die durchschnittliche Lohnsteuerbelastung der Bruttolöhne ist gesunken. Die Gesamtbelastung der meisten Beschäftigten und Steuerpflichtigen in Prozent ihrer Einkommen ist niedriger als vor drei Jahrzehnten. Die gesamtwirtschaftliche Höhe aller Steuern und Sozialbeiträge im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung, dem Bruttoinlandsprodukt, ist ebenfalls nicht höher.
Auch im internationalen Vergleich ist die Abgabenbelastung in Deutschland nicht übermäßig hoch. Sie bewegt sich im Mittelfeld der europäischen Staaten. Allerdings sind in den meisten Ländern die Abgaben auf die Löhne geringer. Dafür sind die Steuern höher, die nicht nur die Löhne belasten.
Jetzt malen viele den Untergang an die Wand, weil die Sozialaufwendungen in den 2030er Jahren um einige Prozentpunkte steigen werden. Weil die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Doch dadurch bricht nichts zusammen. Auch in Zukunft bleiben die Rente, Gesundheitsversorgung usw. sicher und bezahlbar – wenn die richtige Politik gemacht wird! Alle sollen einzahlen und die hohen Einkommen müssen mehr als bisher beitragen. Und höhere Staatszuschüsse aus Steuern der Millionäre ermöglichen niedrigere Beitragsätze.
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Quelle, Bild und weitere Infos: https://wipo.verdi.de