Brauchst Du einen billigen Arbeitsmann, schaff‘ Dir einen Lehrling an – autonomer Handwerkernachwuchs will eine neue Lehrlingsbewegung anstoßen

Es gibt in Deutschland seit den 1970er Jahren keine Selbstorganisation und Vernetzung von Auszubildenden mehr. Deshalb findet  auch kein Wissenstransfer über Rechte von Auszubildenden und deren praktische Durchsetzung statt. Stattdessen werden Missstände in der Berufsausbildung junger Menschen individualisiert und entpolitisiert.

Die neue Plattform anstiften möchte ein Forum bieten, bei dem Austausch und Kommunikation im Vordergrund stehen soll, sich Auszubildende gegenseitig bei ihren Problemen helfen und sehen können, dass die Missstände im Arbeitsalltag kein Problem eines einzelnen Individuums sind sondern Viele sich in der gleichen Situation befinden.

Die Diskussionsplattform anstiften versteht sich darüber hinaus als der erste Schritt zum Aufbau einer neuen Lehrlingsbewegung.

Die Gruppe anstiften will eine neue Lehrlingsbewegung anstoßen. Ihr Vorbild ist der linke Aufbruch Auszubildender in den 1970er Jahren. Sie knüpft an die Praxis der sogenannten militanten Untersuchungen an, mit der in den 1970er Jahren in Italien linke Gruppen Arbeiterbefragungen durchführten. Das Ziel war auch hier ihre Organisierung außerhalb der großen Gewerkschaften.

Aus dem Selbstverständnis der Gruppe:

„Die Seite soll eine Plattform sein, auf der sich Auszubildende über ihre Probleme in der Bauausbildung und ihre Erfolge im Kampf um Verbesserungen austauschen können. Die Seite lebt von Erfahrungsberichten, also beteilige dich bitte mit Kommentaren zu den einzelnen Texten oder gib uns ein Feedback, in welche Richtung sich die Seite entwickeln soll.

Ihr könnt auch eigene Artikel schreiben und uns zuschicken. Oder uns auf Texte, die ihr interessant findet und die zum Thema passen, hinweisen.

Wenn ihr das Projekt mit uns gemeinsam weiterentwickeln möchtet, könnt ihr uns auch gerne schreiben!! Genauso, wenn ihr einen Infostand über das Projekt machen oder uns zu einer Veranstaltung einladen wollt.

Ein weiteres Ziel ist es, in möglichst vielen Städten einen Lehrlingsstammtisch aufbauen, der gewerks- und jahrgangsübergreifend funktioniert. Einfach eine Kneipe auswählen und Leuten Bescheid sagen. Nach ein paar Wochen ist die Aktion ein Selbstläufer und ihr könnt die Vereinzelung überwinden und euch austauschen, auskotzen und Veränderungen organisieren.

Unser Ziel ist es, ein bundweites Netzwerk aus solchen Auszubildenden-Treffs zu entwickeln, die handlungsfähig sind um Verbesserungen zu erkämpfen.

Es gibt in Deutschland seit den 70er Jahren keine Selbstorganisation und Vernetzung von Auszubildenden im Bauhandwerk mehr. In Folge dessen gibt es keinen Wissenstransfer über Rechte von Auszubildenden und deren praktische Durchsetzung. Stattdessen werden Missstände individualisiert und entpolitisiert.

Als eine Gruppe Auszubildender und Gesell_innen wollen wir diesen Mechanismen entgegenwirken. Wir sehen innerhalb des Ausbildungssystems die Manifestation und Reproduktion verschiedener Unterdrückungs- und Ausbeutungsmechanismen. Für diese ein Bewusstsein zu schaffen und auf eine andere Realität zu zu arbeiten ist unser Ziel.

Der Ratgeber soll die Misere der Ausbildung im Bauhandwerk offen legen und parteiisch für Auszubildende Tipps geben, damit Rechte eingefordert werden können. Mit Erfahrungsberichten werden Wege der Organistation aufgezeigt, um die Ausbildungszeit selbstbewusst zu gestalten.

anstiften zielt auf Austausch und Kommunikation bei der eine Plattform entstehen soll, auf der sich Auszubildende gegenseitig bei ihren Problemen helfen und sehen können, dass die Missstände kein Problem eines einzelnen Individuums sind, sondern Viele sich in der gleichen Situation befinden.

Unsere Utopie ist es, dass sich Auszubildende und Arbeiter_innen wieder selbst organisieren, vernetzen und handeln.

Bei unserer Arbeit distanzieren wir uns ausdrücklich von etablierten Gewerkschaften und Parteien“.

Weitere infos und Bild: https://systemausfall.org/~anstiften/