Wenn in den Unternehmen irgendetwas nicht rund läuft, wird sofort auf den vorgeblichen „Fachkräftemangel“ verwiesen, man zuckt mit den Schultern, meint damit, da „kann man nichts machen“, als wäre das Problem mit der geringen Zahl an Fachleuten wie ein Naturereignis vom Himmel gefallen.
Auch stimmt die Lobhudelei über das Duale Ausbildungssystem in Deutschland schon lange nicht mehr, mehr noch, dieses System scheint wohl völlig gescheitert zu sein. Die einzige Lösung wird in Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland gesehen, doch die Ursachen des Mangels an Fachkräften sind systembedingt und hausgemacht. Wer meint, dass die Unternehmen nun ihre Ausbildungsanstrengungen steigern und auch die Bundesagentur für Arbeit ihre Vermittlung junger Menschen in die Berufsausbildung hinterfragen würden, der ist auf dem Holzweg.
Wie aus dem Berufsbildungsbericht 2024 der Bundesregierung hervorgeht hatten im Jahr 2022 in der Altersgruppe der 20- bis 34jährigen 2,86 Millionen keine formale Qualifikation, damit konnten vor zwei Jahren 19,1 Prozent der jungen Menschen keinen Berufsabschluss vorweisen. 2021 waren es „nur“ 17,8 Prozent oder 2,64 Millionen Betroffene.
Dabei ist allseitig bekannt, dass Beschäftigte ohne Berufsabschluss unterdurchschnittlich verdienen, was sich dann auch später bei der Rente auswirkt. Zudem laufen sie schneller Gefahr, arbeitslos zu werden.
Was sich hier an Problemen aufgestaut hat, ist das Resultat einer jahrzehntelangen Politik des Wegsehens vor der Zukunft und des neoliberalen Marktes, hier „Arbeitsmarkt“ genannt. Berufsbildungsbericht 2024: Fast jeder fünfte junge Mensch in Deutschland hat keinen Berufsabschluss weiterlesen