Die jüngste Tarifauseinandersetzung der IG Metall hat wieder einmal grundsätzliche Fragen nach der Richtung künftiger Arbeitskonflikte aufgeworfen. Dies nicht wegen der berechtigten Lohnforderungen der IG Metall, auch nicht so sehr wegen der (angeblichen) Forderung der IG Metall nach „Arbeitszeitverkürzung“ sondern vor allem wegen der weitestgehend kritiklosen Begleitung der Forderung in der gewerkschaftlichen Debatte und in der Linken. Man bedenke: Die Forderung nach einem reinen Individualanspruch (!) auf befristete (!) Verkürzung der Arbeitszeit für bestimmte Beschäftigtengruppen (!) o h n e vollen Lohnausgleich (!) i s t keine allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit, ja es ist noch nicht einmal ein Beitrag zur allgemeinen Verkürzung der Arbeitszeit, zumal ihr beschäftigungspolitischer Effekt gleich Null sein dürfte. Hinzu kommt, was merkwürdigerweise von Vielen völlig ignoriert wird: Die „Randgruppen“ der industriellen Produktion, wie Leiharbeiter, Projektarbeiter (zB Autovision bei VW), Werkvertragler und andere „Fremdbeschäftigte“ (die allesamt etwa 50 % der Beschäftigten ausmachen) werden weder in die Tarifforderungen noch in den „Arbeitskampf“ mit einbezogen. Wie kann eine echte Gewerkschaftsdebatte dazu schweigen ? Gibt es eine linke Gewerkschaftsdebatte ? weiterlesen