Ein Bauwagen auf dem Nordmarkt hatte in der Vergangenheit immer gute Gefühle ausgelöst. Entweder stand ein Bauwagen oder Container da, um in der Umbauphase Spielmaterial an Kinder und Jugendliche auszuleihen, in ihm wurden sozialpädagogische Angebote mit geschulten Fachkräften durchgeführt oder Drogenabhängige konnten in ihm Rat und Hilfe und sterile Spritzen holen.
Nun steht er dort als Symbol für Recht und Ordnung.
Damit jeder Nutzer des Nordmarktes sieht, dass nun Schluss mit lustig ist und man ernst macht, wurde er in diesem Jahr genutzt, um von dort aus Personenkontrollen und erkennungsdienstliche Behandlungen öffentlichkeitswirksam mit den Ärmsten der Armen von Dortmund zu inszenieren.
Da die Stadt Dortmund mit ihrer Sozialpolitik in der „abgehängten“ Nordstadt gescheitert ist, schlägt sie nun brutal um sich und bekämpft im Verbund mit der Polizei nicht die Armut, sondern die Armen. Es wird Tag und Nacht „Präsens“ gezeigt und „konsequent, auch bei kleineren Verstößen“ durchgegriffen. Das beginnt mit massiver Polizeipräsenz im Alltagsbild der Nordstadt, geht über martialische, überzogene Polizeieinsätze, auch schon bei Bagatelldelikten und endet bei den aggressiven Durchsuchungen und Totalabsperrungen ganzer Wohnquartiere mit Hunderten von Einsatzkräften.
Immer mehr Menschen werden zu Opfern von Gewalt und Willkür der Ordnungskräfte.