Der Vereinsvorstand der Atlantik-Brücke, die mächtige Organisation der transatlantischen Elitenvernetzung und –koordination, hat nun beschlossen, den früheren SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel für die Wahl des Vorsitzenden durch die Mitgliederversammlung am 26. Juni vorzuschlagen. Wird er gewählt, steht er einer Organisation vor, die maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die Westintegration und die NATO Mitgliedschaft der Bundesrepublik Deutschland zustande kam. Die Westintegration war die Voraussetzung dafür, einen verlässlichen und nachhaltigen außenpolitischen Konsens zu etablieren, dessen Kern die guten deutsch-amerikanischen Beziehungen sind.
Das transatlantische Elitennetzwerk hatte und hat einen großen Anteil daran, den außenpolitischen Konsens durch seine Rolle der politische Koordinatoren über die Jahrzehnte auszubauen und zu pflegen. Damit das Netzwerk effektiv und stabil bleibt, hat es die zahlreichen Verbindungen und Beziehungen zu Wissenschaftlern und Medienkonzernen genutzt, um diesen Konsens auch im öffentlichen Diskurs zu verankern und so im Systemkonflikt zwischen dem Kapitalismus und einem wie auch immer ausgestalteten Sozialismus erfolgreich zu sein.
Damit heute ein früherer SPD-Vorsitzender an die Spitze dieser Organisation kommt, musste sich die westdeutsche Sozialdemokratie schon früh vom Anti-Militarismus, Neutralismus und Sozialismus verabschieden.
Übrigens wird Sigmar Gabriel den noch amtierenden Vorsitzenden der Atlantikbrücke, Friedrich März ablösen, den die transatlantische Elite derzeit als Bundeskanzler aufbaut.
Im Folgenden wird die Atlantik – Brücke und deren Mitglieder einmal vorgestellt. Vorsitz der Atlantik-Brücke – nur ein Karrieresprung für einen EX-SPD-Vorsitzenden oder Ausdruck politischer Kontinuität? weiterlesen