Einige Medienvertreter meinten, die Vorfälle in der Silvesternacht hätten das Zeug dazu, eine Wende in der deutschen Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik auszulösen. Sollte das eine Prophezeiung sein oder ist hier eher der Wunsch der Vater des Gedankens.
Tatsache ist, dass in den folgenden vier Wochen Politik und Medien und zwar das gesamte politische und mediale Spektrum die Stimmung aufheizten und sich ganz offen rassistischer Muster bedienten.
Die bürgerlichen, weißen Männer in Mitteleuropa, so um das 50. Lebensjahr herum, das sind die Menschen, für die es die Menschenrechte gibt, bestimmten im Monat Januar wer schutzwürdig ist und wer nicht, wo Rassismus beginnt und das Sicherheitsbedürfnis aufhört, wer bei der Gewaltausübung gegen Frauen sanktioniert wird und wer nicht und welche Sicherheitsvorkehrungen für das Volk notwendig und gut sind.
Sie tun so, als würde es ihnen um sexuelle Gewalt gehen, doch eigentlich bedienen sie ihre eigenen rassistischen Ressentiments. Diejenigen Frauen, die Opfer der Übergriffe wurden, machten diese Rassisten ein zweites Mal zum Objekt, weil sie diese Frauen zur Bestätigung ihres Hasses gegenüber den „Fremden“ benutzten.
Die politische Instrumentalisierung der Silvesternacht nach rechts außen hin war im Januar gut zu beobachten – einigen politischen Parteien und vielen Medien schien die Entwicklung nicht nur recht zu sein, sie halfen kräftig dabei mit. Das kam ja wie gerufen – Instrumentalisierung der Silvesternacht in Köln im Lauf des Januars 2016 weiterlesen