In der Versandbranche wird ein erbitterter Konkurrenzkampf geführt, das Übliche in einem Wachstumsmarkt. Dieser Kampf wird hauptsächlich über den Lohn und die Arbeitsbedingungen, auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen.
Nun wurde bekannt, dass die Deutsche Post AG wieder einmal einen Konzernumbau plant, um im heiß umkämpften Paketgeschäft wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Dax-Konzern ist derzeit dabei, einen neuen Gesamtbetrieb für all seine Briefträger und Paketboten zu gründen. Künftig sollen in dieser neuen Gesellschaft alle Zusteller unter einem Dach arbeiten, egal ob sie nach Haustarifvertrag oder bei den 2015 gegründeten Billig-Tochterfirmen arbeiten.
Eine paar Tage zuvor wurde der von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di geführte unbefristete Streik und damit auch der Tarifkonflikt beendet. Die Konzerntarifkommission hat am 28. Februar entschieden, eine Mitgliederbefragung zum vorgelegten Tarifangebot durchzuführen. Diese wird in der Zeit vom 12. März bis 6. April 2018 in den Betrieben der Deutschen Post AG durchgeführt.
Bevor die ver.di Mitglieder ihr Votum abgeben, können sie im Folgenden noch einmal die harten Tarifauseinandersetzungen im Jahr 2015 Revue passieren lassen, bei denen es vor allem um die für die Paketzustellung gegründeten 46 regionalen DHL Delivery GmbHs ging. Die regionalen GmbHs konnten nicht verhindert werden und eben diese sollen nun Vorbild für die so genannten Gemeinschaftsbetriebe unter dem Dach der Deutschen Post AG sein. Dort werden dann in ein und derselben Postniederlassung die Beschäftigten mit unterschiedlichen Stundenlöhnen, Wochenarbeitszeiten oder auch Pausenzeiten tätig sein und die Post kann das lange geplante Ziel verwirklichen, Löhne und Arbeitsbedingungen weiter zu verschlechtern. Der erfolgreiche Weg der Post AG zur unmittelbaren Konkurrenz ihrer Beschäftigten – Rückblick auf die Auseinandersetzungen 2015 weiterlesen