Die feministische Bewegung ist in den vergangenen Jahren in die Defensive geraten. Seit der Weltfrauenkonferenz in Peking vor 20 Jahren hat sich der Gender Mainstreaming in den Vordergrund geschoben und wurde Teil der Europa- und Frauenpolitik der Bundesregierung. Mit der Vorgabe der generalisierten Ausrichtung, dass sich auch die Männer beim Aufbau einer geschlechtergerechten Gesellschaft beteiligen sollen.
Die Gleichstellungspolitik sollte nun alle Politikbereiche erreichen und die Genderpolitik wurde als Querschnittsaufgabe der Politik, der Institutionen und Organisationen definiert, mit erheblichen Auswirkungen für die Frauen. So wurden eigenständige Frauenorganisationen dann mit dem Vorwurf der „Diskriminierung von Männern“ angeprangert, reine Frauenveranstaltung in den Bildungsinstitutionen als überflüssig gebrandmarkt und gute Frauenberatungsstellen seitens der Geldgeber zu Familienberatungsstellen umgewandelt.
Bereits in den 1970er Jahren hofften viele Frauen darauf, dass sie, wenn sie mit ihrem Kind oder ihren Kindern, ohne den Erzeuger auch alleine leben und zurechtkommen könnten. Viele von ihnen glaubten, kein Risiko einzugehen, weil sie dachten, dass die Frauenpower anhalten und weitere Fortschritte für sie bringen würde. Sie sahen sich als engagierten Teil einer Bewegung und als Alleinerziehende fühlten sie sich als die Vorhut der besseren Zeit.
Sie haben sich gewaltig getäuscht.
Heute wachsen mehr als zwei Millionen Kinder in Deutschland bei Alleinerziehenden auf. Rund die Hälfte von ihnen bekommt laut Studien keinen Unterhalt vom anderen Elternteil.
Sie rutschen dann in HARTZ IV ab und bleiben dort fest sitzen. Falls sie berufstätig sind, bekommen sie weniger Entgelt als die Männer im gleichen Job, sind durch Beruf, Kinder, Haushalt und Pflege der Angehörigen doppelt und dreifach überlastet und warten gebannt ab, bis die 192 Euro Unterhaltsvorschuss nach maximal sechs Jahren oder nur bis zum 12. Lebensjahr des Kindes ausläuft.
Alleinerziehende und ihre Kinder werden so systematisch in die Armut getrieben. Frau, alleinerziehend, arm – beim Unterhaltsvorschuss muss dringend etwas passieren weiterlesen