Bundesweites Netzwerk Friedensbildung gegründet

In Frankfurt am Main hat sich das „Bundesweites Netzwerk Friedensbildung“ gegründet und  eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. „Wir wollen die Friedensbildung in Deutschland fachlich und politisch stärken“, erklärte Ilka Hoffmann, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für die Gründungsmitglieder. „Das ist bitter notwendig angesichts der weltweiten Kriege und Konflikte und nicht zuletzt wegen der zunehmenden Präsenz der Bundeswehr im Bildungswesen.“  

Das Gründungstreffen diente dem ersten Austausch über Aufgaben und konkrete Aktivitäten.

Pressemitteilung der GEW vom 18.01.2017:

Bundesweites Netzwerk Friedensbildung

Frankfurt am Main – Im Januar hat sich in Frankfurt am Main ein „Bundesweites Netzwerk Friedensbildung“ gegründet und eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. „Wir wollen die Friedensbildung in Deutschland fachlich und politisch stärken“, erklärte Ilka Hoffmann, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für die Gründungsmitglieder. „Das ist bitter notwendig angesichts der weltweiten Kriege und Konflikte und nicht zuletzt wegen der zunehmenden Präsenz der Bundeswehr im Bildungswesen.“

Das Gründungstreffen diente dem ersten Austausch über Aufgaben und konkrete Aktivitäten. „Die theoretische Überprüfung der Praxis der Friedensbildung und die praktische Umsetzung der Theorien von Friedensbildung sind zwei Beispiele für mögliche zukünftige Vorhaben des Netzwerks“, so Kai-Uwe Dosch, Vertreter der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegenerInnen (DFG-VK). Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann von der Katholischen Fachhochschule Aachen analysierte in seinem Vortrag über die „Förderung des Friedens in unfriedlichen Zeiten und Strukturen“ das Spannungsfeld von Praxis und wissenschaftlicher Fundierung. „Die praktische Friedenspädagogik läuft Gefahr, einige Dilemmata zu übersehen, wenn sie nicht auch theoretische Perspektiven im Blick hat“, sagte Frieters-Reermann und verwies etwa auf die Komplexität von Gewalt- und Konfliktdynamiken von (interkulturellen) Lerngruppen und Lernprozessen. Christof Starke, Vertreter des Netzwerks Friedensbildung Mitteldeutschland und Vorstandsmitglied der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF): „Nicht nur neue Bewegungen, sondern auch neuere Forschungen zeigen: Die Themen und fachlichen Konzepte der Friedensbildung haben viel Potenzial für aktuelle Fragestellungen und sollten wesentlicher Bestandteil in der Bildungsarbeit wie auch in der Aus- und Fortbildung von Pädagoginnen und Pädagogen sein. Hierzu wollen wir beitragen. “

Info: Zur Gründungsveranstaltung waren Vertreterinnen und Vertreter friedenswissenschaftlicher, friedensbewegter, gewerkschaftlicher und kirchlicher Verbände sowie regionaler Netzwerke der Friedensbildung gekommen. Weitere interessierte Organisationen und Verbände sind zur Mitgliedschaft und Mitarbeit im neuen Netzwerk eingeladen.

Kontakt ist möglich über:

Bernd Rieche, Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V. (AGDF), Tel. 0228 / 3867967, Rieche(at)friedensdienst(dot)de

Martina Schmerr, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – Hauptvorstand, Tel. 069 / 78973-322, martina.schmerr(at)gew(dot)de

 

 

Bild: gew-hessen.de