Kirchliche Profiteure: Ein Grund mehr, sich für ein Streikrecht für kirchliche Beschäftigte einzusetzen

 

Ingo Flenker ist Professor, Doktor, Chefarzt des katholischen Krankenhauses DO -Kirchlinde und Vizevorsitzender des „Marburger Bundes“,  Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V.

Er ruft zum Streik in allen kommunalen Kliniken auf und sagt, dass die Patienten sich darauf einstellen müssen, dass ihre geplanten Operationen bei einem Streik verschoben werden müssten.

Aber was so ein pfiffiger Ärztefunktionär ist, so hat er natürlich auch eine Lösung für die Probleme der vom Streik gequälten Patienten parat.

Unglaublich aber wahr:

Er bietet den Kranken an, sich an die benachbarten über 300 kirchlichen Krankenhäuser zu wenden und weist auf die Möglichkeit hin, sich doch dort versorgen zu lassen. Der Betrieb in den kirchlichen Krankenhäusern wird durch einen Streik nicht eingeschränkt, sondern für die Streikzeit noch höher gefahren.

Noch einmal:

Der Chefarzt eines konfessionellen Krankenhauses, in dem nicht gestreikt werden darf,versucht aus dem Arbeitskampf an kommunalen Krankenhäusern Kapital zu schlagen und sich nachhaltig Wettbewerbsvorteile zu sichern.                                                          Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di weist schon seit Jahren nach, dass sich die kirchlichen Anstellungsträger mit ihrem eigenen kirchlichen Arbeitsrecht Wettbewerbs-vorteile auf Kosten der Beschäftigten verschaffen.

erschienen im Info-Brief Februar 2012