Die Tarifbewegung 2021 für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie steht unter dem Vorzeichen der Krise und des Strukturwandels. Nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch digitale Restrukturierungsprogramme der Unternehmen, die Notwendigkeit der Dekarbonisierung von Fertigungsprozessen und Produkten sowie neue Entscheidungen über Produktionsverlagerungen stellen Arbeitsplätze und Standorte infrage.[1] Dennoch: »Die Pandemie macht uns nicht zu zahnlosen Tigern«, gibt sich der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann zuversichtlich. Für eine weitere Nullrunde wie 2020 stehe die Gewerkschaft nicht zur Verfügung.
Zu dieser klaren Ansage haben nicht zuletzt die Metallarbeitgeber beigetragen. Das von der Gewerkschaft im Februar vorgeschlagene »Moratorium für einen fairen Wandel«, bei dem die Beschäftigten auf Lohnerhöhungen verzichteten, während die Konzerne ihre Zusagen hinsichtlich Beschäftigungs- und Standortgarantien schnell vergaßen, entwickelte sich wie das frühere »Bündnis für Arbeit« zum Rohrkrepierer. Unternehmen insbesondere aus der Automobilindustrie haben massiven Personalabbau vorgenommen bzw. angekündigt. Laut Handelsblatt werden allein die 30 DAX-Konzerne im laufenden Jahr mehr als 40.000 Jobs abbauen; für 2021 wird mit einer mehr als doppelt so hohen Zahl gerechnet. Zum Vergleich: In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 strichen diese Unternehmen 85.000 Jobs.[1]
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