IG Metall: 29. Oktober – Aktionstag nach der Bundestagswahl für einen fairen Wandel

Klimawandel, Digitalisierung und Arbeitsplatzsicherung: Bei den Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl geht es um die Zukunft der Beschäftigten und ihrer Familien. Die IG Metall im Bezirk macht am 29. Oktober mit einem Fairwandel-Aktionstag im Berliner Regierungsviertel Druck für eine aktive Industriepolitik, die niemanden zurücklässt. Sei dabei!

„Das, was nach der Bundestagswahl in den Koalitionsverhandlungen vereinbart wird, bestimmt die Politik der kommenden Jahre“, sagt Birgit Dietze, Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Wir erwarten von der zukünftigen Bundesregierung, dass sie die notwendigen Umbauprozesse mit finanziellen Mitteln nachhaltig unterstützt.“

Die IG Metall ruft die Beschäftigten am 29. Oktober bundesweit auf, Zeichen für eine faire, soziale und ökologische Transformation zu setzen. Jeder Bezirk lädt an diesem Tag zu eigenen zentralen oder dezentralen Kundgebungen und Aktionen ein. Im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen findet von 8 bis 11 Uhr im Berliner Regierungsviertel – direkt an der Spree hinter dem Paul-Löbe-Haus – eine zentrale Veranstaltung für den Bezirk statt.

Flagge zeigen für einen fairen Wandel – beim Aktionstag im Berliner Regierungsviertel

„Sei dabei und zeig für die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl gemeinsam mit vielen anderen Kolleginnen und Kollegen Flagge für #FairWandel“, ruft Bezirksleiterin Birgit Dietze die Beschäftigten zur Teilnahme am Aktionstag auf. Meldet Euch bei Euren Geschäftsstellen, dort erhaltet Ihr alle wichtigen Informationen rund um den Aktionstag.

Forderungen adressieren – industriepolitisches Frühstück

Die Kolleginnen und Kollegen, die sich an diesem Tag auf den Weg ins Berliner Regierungsviertel zum industriepolitischen Frühstück machen, erwartet ein abwechslungsreiches Programm, neben vielen Leckereien, Unterhaltung auf der Bühne, Diskussion mit Politikprominenz über Transformation, Zukunft der Industrie und sichere Arbeitsplätze und eine politische Schifffahrt auf der Spree – alles coronakonform, versteht sich. Auch der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, nimmt am Aktionstag in Berlin teil.

Zukunft statt Perspektivlosigkeit

Die IG Metall macht sich stark für einen fairen Wandel, denn nur der sichert allen gute Arbeit und ein gutes Leben. Die IG Metall setzt sich dafür ein, dass sich Transformationserfahrungen – Massenarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit –, die die Menschen im Osten nach der Wiedervereinigung gemacht haben, nicht wiederholen. „Deshalb mischen wir uns aktiv ein und fordern von den Politikern, die uns in Zukunft regieren, eine vorausschauende und auf Qualifizierung fokussierte Arbeitsmarktpolitik, die Arbeitsplätze sichert und neue schafft“, sagt Birgit Dietze.

Forderungen an die Koalitionsverhandlungen

Weitere Forderungen, die die IG Metall an die Politik und die Koalitionsverhandlungen adressiert, sind zum Beispiel der massive und zügige Ausbau der Ladeinfrastruktur, damit die Automobil- und Zulieferindustrie in unserem Bezirk den Umstieg auf alternative und langfristig klimaneutrale Antriebe schafft, eine klare Förderung des Schienenverkehrs und der Digitalisierung oder der Ausbau erneuerbarer Energien und der Aufbau einer tragfähigen und nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur, die auch der Stahlindustrie eine langfristige Perspektive gibt.

Weitere Informationen zum Aktionstag im Berliner Regierungsviertel am 29. Oktober gibt es auch im Flugblatt, das zum Download bereitsteht.

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Das ist die To-Do-Liste für die nächste Bundesregierung:

1. Sichere Brücken in die Arbeitswelt von morgen – keine Entlassungen

Neue Wertschöpfung und Beschäftigung muss hierzulande entstehen, an den heutigen Unternehmensstandorten. Dazu brauchen es:

  • Anspruch auf eine zweite Ausbildung
  • Transformationskurzarbeitergeld
  • menschengerechte Übergänge in den Ruhestand
  • Rente mit 63 nach 45 Versicherungsjahren

2. Industriepolitik für zukunftsfähige Arbeitsplätze mit guter Arbeit

Der Staat muss die Ansiedlung und Industrialisierung von Schlüsseltechnologien wie Halbleitern, Batteriezellen und Wasserstoff fördern. Dafür muss gelten:

  • Förderung nur bei verbindlichen Investitions- und Beschäftigungszusagen
  • verbindliche Quoten für Ausbildung, mit gesicherter Übernahme
  • konkreter Plan, mit Zukunftstarifvertrag, Qualifizierung und Mitbestimmung

3. 500 Milliarden Euro öffentliche Investitionen bis 2030

Die neue Bundesregierung muss für die Umstellung auf klimafreundliche Produkte massiv und zügig in die Infrastruktur investieren:

  • Turboausbauplan für Elektro-Ladesäulen, Wasserstoff und weitere CO2-freie Antriebe
  • Transformationsfonds für die Stahlindustrie in Höhe von 30 Milliarden Euro bis 2030 und für weitere Branchen und kleine und mittlere Unternehmen
  • Ausbau der erneuerbaren Energien auf 70 Prozent bis 2030

4. Solidarische Finanzierung

Für die nötigen Zukunftsinvestitionen braucht es einen handlungsfähigen Staat. Heißt:

  • Reform des Steuersystems: höhere Steuern für Reiche und Vermögende, Entlastung der unteren und mittleren Einkommen
  • Tarifvertrag als Voraussetzung bei öffentlicher Auftragsvergabe

 

 

 

Quelle und Bild: https://www.igmetall-bbs.de/