So haben GewerkschafterInnen gewählt

Mehr als 50 000 Menschen hat die Forschungsgruppe Wahlen am Tag der Bundestagswahl 2017 zu ihrer Stimmabgabe interviewt. Ein großer Teil der Befragten hat den MeinungsforscherInnen zudem Auskunft über Gewerkschaftsmitgliedschaft, Erwerbsstatus und Berufsgruppe gegeben. Diese Zahlen bilden die Basis für die einblick-Wahlgrafiken zur Bundestagswahl, die nun zum fünften Mal veröffentlicht werden. Sie zeichnen ein Bild davon, wem die GewerkschafterInnen in Deutschland bei der Bundestagswahl am 24. September ihre Stimme gegeben haben.

Die SPD bleibt trotz deutlicher Verluste die Partei, der eine Mehrheit von 29 Prozent der GewerkschafterInnen ihre Stimme gegeben hat. Es folgt die Union aus CDU/CSU mit 24 Prozent der Gewerkschaftsstimmen. Alle Parteien der großen Koalition müssen im Vergleich zur letzten Wahl deutliche Verluste hinnehmen. So kam die SPD 2013 noch auf 35,9 Prozent der Stimmen aus dem Gewerkschaftslager. CDU/CSU sackten hier um rund acht Prozent von vormals 32,4 Prozent ab. Zulegen konnte die AfD. Ihr gaben 15 Prozent der gewerkschaftlich organisierten Befragten die Stimme. Auch Linke und FDP legen zu.

Eindeutig bleibt die Präferenz der GewerkschafterInnen unter den ArbeiterInnen und Angestellten: Beide Gruppen haben mehrheitlich für die Sozialdemokratie gestimmt. Bei den ArbeiterInnen folgen CDU/CSU mit 22 Prozent und AfD mit 19 Prozent. Die gewerkschaftlich organisierten BeamtInnen wählen CDU/CSU als stärkste Kraft.

Ginge es nach den Frauen in den Gewerkschaften hätte Rot-Rot-Grün eine klare Mehrheit. So kommen SPD, Linke und Grüne bei den Gewerkschafterinnen im Vergleich mit allen WählerInnen deutlich besser weg. Einen klaren Unterschied im Wahlverhalten gibt es beim Vergleich von Ost- und Westdeutschland. Während GewerkschafterInnen in Westdeutschland mit 31 Prozent für die SPD stimmen, bekommt die Partei im Osten gerade mal auf 18 Prozent. Mit 22 Prozent liegen AfD und Linke gleichauf. Die CDU kann sich mit 24 Prozent knapp im Gewerkschaftslager behaupten.

 

Quelle: dgb-einblick

Bild und Grafiken: dgb-einblick