Rechtsterrorismus auch in Dortmund

Bild: VL Stadt DO

Anfang November 2011 erschreckten Meldungen von der Enttarnung dreier Nazi-Terroristen aus Thüringen die bundesdeutsche Öffentlichkeit. Nach und nach erfuhr man, dass die drei auch für die Mordserie an neun türkischen und griechischen Kleinunternehmern in  verschiedenen deutschen Städten in den Jahren 2001 bis 2006, sowie für den Mord an einer Polizistin in Reutlingen 2006, die Verantwortung trugen. Vielen ist nicht bekannt, dass es in den 1970er und 1980er Jahren schon einmal eine Gewaltwelle der extremen Rechten in der alten Bundesrepublik gegeben hatte: Stichworte wie Brandstiftungen durch  Manfred Roeder, Wehrsportgruppe Hoffmann oder der Bombenanschlag beim Münchner Oktoberfest. Vielen ist auch nicht bekannt, dass seit 1990 über 180 Tote durch extrem rechte und rassistische Gewalt zu beklagen sind.

Dortmund ist immer dabei.

Für die bedrohliche Situation in Dortmund sind hier einige Beispiele aufgezeigt, die von einem äußerst brutalem Vorgehen zeugen.

Im Jahr 2000 erschoss ein 31jähriger Nazi drei Polizisten, die Spuren führten über die Grenzen zu einem weit verzweigten Netzwerk.

Auf der Liste der „NSU“ von 2005 stehen Dortmunder Einzelpersonen wie auch Einrichtungen z.B. die Migratiosnberatung des Diakonsichen Werkes, die in ihrer Jugendarbeit den ausländischen Jugendlichen ein öffentliches Forum gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus bot.

Am 28.03.2005 wurde der Punker „Schmuddel“ erstochen. Der Täter ist nach der Haftentlassung mehrfach wieder bei Anschlägen in Erscheinung getreten.

Der feige Modanschlag am 04.04.2006 auf Mehmet Kubaski in der nördlichen Innenstadt wurde ganz in der Nähe des damaligen Nazistreffs durchgeführt. Der Verdacht sollte auf  Schutzgeld, Waffen- und Drogenhandel etc. gelenkt werden mit dem Ziel, die Bevölkerung zu verunsichern. Die Mehrheitsgesellschaft sollte glauben, dass zu viele Ausländer in Deutschland sind, die immer krimineller werden und ihre Konflikte hier austragen.

Am 02.02.2007 schoss ein bekannter Nazi in Dortmund-Brechten einen Ausländer in einem Supermarkt nieder. Hier führt die Spur auch zu internationalen Netzwerken wie „Blood and Honour“ und zur Honorarliste des Verfassungsschutzes.

Es stellt sich die Frage:

Ist Dortmund schon Teil eines internationalen rechten Netzwerks?

erschienen im Info-Brief April 2012