Möglichkeiten des Betriebes zur psychischen Gesundheitsvorsorge

Die DAK macht auf den Anstieg der psychischen Erkrankungen in Dortmund um 8,3 Prozent aufmerksam. In der Stadt fehlen täglich 4,0 Prozent der Beschäftigten krankheitsbedingt.

Jeder Betrieb kann Vorsorgebedingungen schaffen, die Stress und Erkrankungsbedingungen verringern können bzw. gar nicht erst aufkommen lassen. Beispielhaft wäre folgendes einzufordern:

  • Gutes Betriebsklima, Offenheit, guter Kontakt zu Mitarbeitern und Vorgesetzten, guter Informationsfluss
  • Mitbestimmung, um möglichst weitgehend an Planungen und Entscheidungen beteiligt zu werden
  • Gute Mitarbeiterführung
  • Realistische Anfangsinformationen: schon in der Einarbeitungsphase im Betrieb konkrete Informationen über Aufgabenbereiche und Grenzen, Aufstiegschancen und Erwartungen seitens des Betriebes
  • Überprüfung von Zieldefinition und erreichten Zielen in regelmäßigen Abständen
  • Gemeinsame Verlaufsplanung: in Absprache realistische Zielparameter festsetzen und gemeinsam auf Über- und  Unterforderung achten
  • Funktionierende innerbetriebliche Rückmeldungen (positive und negative)
  • Gute betriebliche Kommunikation: bezüglich Überlastungen, freien Ressourcen etc., effektive Teamsitzungen, ggf. durch Moderation oder Mediation
  • Einbeziehung der Beschäftigten bezüglich betrieblicher Rahmenbedingungen, wie z.B. Klienten- oder Projektzahl bzw. Gruppengröße, als Gegengewicht zu Rollenkonflikten, überhöhten Fall- oder Projektzahlen
  • Arbeitszeitgestaltung: z.B. „Sabat-Jahr“ als Entlasungsmöglichkeit, variable Dienstplangestaltung
  • Innerbetriebliches Coaching als soziale Unterstützung
  • Innerbetriebliche und außerbetriebliche Fortbildung z.B. bezüglich der Verbesserung von Bewältigungsstrategien
  • (Team-)Supervision
  • Betriebliche Selbsthilfegruppen, analog einer betrieblichen Suchthilfe
  • Systematische und strukturierte Trainingsprogramme
  • Steuerung aller Maßnahmen durch ein internes Gremium
  • Gesundheitsförderungsmaßnahmen basieren auf einer regelmäßig aktualisierten Ist-Analyse
  • Entwicklung von Aktivitäten zum betrieblichen Stressmanagement z.B. durch Umorganisation des Arbeitsplatzes, Veränderung von Arbeitsabläufen, Organisation von Hilfen und  instrumentelles Stressmanagement

 

Weitere Infos: http://www.dgb.de/themen/++co++1eab62ec-4941-11df-6a94-00188b4dc422/@@dossier.html

erschienen im Info-Brief August 2012