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Wie geht’s weiter nach der Braunschweiger Streikkonferenz?

Von Gewerkschaftslinke Hamburg

Es waren wohl nicht nur die 700 Angemeldeten zur Streikkonferenz nach Braunschweig gekommen sondern noch etliche mehr, einfach unangemeldet. Initiator dieser Konferenzen „Erneuerung durch Streik“ – die erste fand im Februar 2013 in Stuttgart statt – ist Bernd Riexinger. Wie schon die vorherigen Treffen zeichnete sich auch dieses dadurch aus, daß ganz überwiegend jüngere KollegInnen gekommen waren – und eben auch eine starke Minderheit von jüngeren Frauen! Die Titel: Streikkonferenz und Erneuerung ziehen wohl an, machen neugierig, versprechen Radikalität. Was anderes, linkeres, als die DGB-Gewerkschaften sonst bieten.

Am Rande bekam ich ein Gespräch mit, in dem ein Älterer zu einigen Jungen sagte: Was der Ischinger für die Sicherheitskonferenz, ist der Riexinger für die Streikkonferenz. Mit dieser Bemerkung traf er den Nagel auf den Kopf. Wie geht’s weiter nach der Braunschweiger Streikkonferenz? weiterlesen

Aus unseren Kämpfen lernen – Jetzt Anmelden: Streikkonferenz in Braunschweig

Tagesstreiks der IG Metall, Arbeitskämpfe in den Krankenhäusern, Nadelstichaktionen im Weihnachtsgeschäft gegen Amazon: In unseren gewerkschaftlichen Kämpfen entstehen neue Formen der Gegenwehr. Wir wollen sie auf der Konferenz in den Blick nehmen und auswerten. Was können wir aus ihnen lernen? Wie können wir Erfolge verallgemeinern, alte Routinen durchbrechen und unsere Durchsetzungskraft stärken? Wie reagieren wir auf eine Politik, die Beschäftigtenrechte abbaut, Tarifverträge schleift, Gewerkschaften schwächt und rassistische Spaltungen verschärft?

Zusammen mit hunderten Aktiven aus unterschiedlichen Gewerkschaften, mit Wissenschaftler*innen und Menschen aus der Streiksolidarität wollen wir diskutieren, wie wir mit neuen, offensiven Strategien die kommenden Auseinandersetzungen gewinnen können. Sei dabei, melde dich an und bring Kolleg*innen mit! Aus unseren Kämpfen lernen – Jetzt Anmelden: Streikkonferenz in Braunschweig weiterlesen

Aus unseren Kämpfen lernen: Die «Streikkonferenz» ist mittlerweile die größte linksgewerkschaftliche Diskussionsplattform in Deutschland

Von Fanny Zeise

Sommerpause in Deutschland. Seit Wochen Sonne und hohe Temperaturen. Die Menschen haben Ferien, fahren an den See oder sitzen im Biergarten. Aber so entspannt sieht es nicht überall aus. Bei der Gießerei Neue Halberg Guss findet ein erbitterter Arbeitskampf statt, der mit sechs Wochen Ausstand als einer der längsten in Ostdeutschland gilt.

Die Auseinandersetzung enthält Elemente eines Wirtschaftskrimis: Der neue Eigentümer von Halberg Guss, Prevent, versuchte, als großer Zulieferer der Automobilindustrie, den Druck in der Wertschöpfungskette umzudrehen und forderte von den großen Auftragsnehmern wie VW und Opel horrende Preise für seine Produkte. Nach dem Scheitern dieser Strategie beschloss die Unternehmensleitung die Schließung des Werkes in Leipzig und massiven Stellenabbau am Standort Saarbrücken.

Die Beschäftigen wehren sich dagegen, im Wettbewerb profitgieriger Unternehmen zerrieben zu werden. Als Reaktion auf ihren Streik haben 22 Unternehmen, unter anderem der Motorenbauer Deutz, in der Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 21. Juli eine Anzeige geschaltet, in der sie fordern endlich wieder die Arbeit aufzunehmen. Hintergrund ist ihre Abhängigkeit von Lieferungen der Motorblöcke von Halberg Guss im Produktionsprozess. Nachdem Prevent noch Mitte Juli erfolglos versuchte, den Streik gerichtlich zu untersagen und die Verhandlungen über einen Sozialplan für die Beschäftigten immer wieder stockten, hat sich das Unternehmen Ende Juli auf Vorschlag der IG Metall auf eine Schlichtung eingelassen. Aus unseren Kämpfen lernen: Die «Streikkonferenz» ist mittlerweile die größte linksgewerkschaftliche Diskussionsplattform in Deutschland weiterlesen