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Vor 30 Jahren schrieb Franz Steinkühler über das Sozialstaatsprinzip als Verfassungsgebot und die Solidarische Arbeitnehmergesellschaft – ein Artikel, der heute noch aktuell ist

„Zehn Jahre Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Sozialabbau und beschleunigte unternehmerische Rationalisierung haben soziale Ungerechtigkeiten, Chancenungleichheiten, zunehmende Armut … und die Missachtung der Lebensinteressen breiter Bevölkerungsschichten in der Bundesrepublik bewirkt. Dies alles geschieht, obwohl das Sozialstaatsgebot die staatlichen Organe zur Überwindung der Wirtschafts- und Beschäftigungskrise nach dem Maßstab von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit verpflichtet.“

Dies ist ein Zitat von Franz Steinkühler (damals Zweiter Vorsitzender der IG Metall) aus dem Jahr 1986 und erschreckend aktuell. Inzwischen sind wichtige Bastionen gewerkschaftlicher Solidarität und Kampfkraft geschleift worden. Ein Ergebnis der über 40 Jahre andauernden massenhaften Erwerbslosigkeit und einem ständig wachsenden Anteil untertariflich bezahlter und prekärer Arbeitsverhältnisse.

Die zunehmende Vereinzelung und Individualisierung der Beschäftigten, gepaart mit wachsenden Existenzängsten, besonders der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, erschwert in weiten Bereichen der Arbeitswelt das Zusammenfinden zum Widerstand und zum kollektiven Kampf für die gemeinsamen Interessen.

Auch das Motto des 15. Ordentlichen Gewerkschaftstages der IG Metall im Oktober 1986 in Hamburg wäre auch heute noch angebracht, es lautete: „Gemeinsam kämpfen für Arbeitnehmerrechte und Gewerkschaftsfreiheit, Arbeit für alle und soziale Demokratie.“ Vor 30 Jahren schrieb Franz Steinkühler über das Sozialstaatsprinzip als Verfassungsgebot und die Solidarische Arbeitnehmergesellschaft – ein Artikel, der heute noch aktuell ist weiterlesen