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DIGITALER SCHUB, DIGITALE POLITIKEN, DIGITALERISMUS

Das allerbeste, was der Digitalindustrie passieren konnte, war Corona. „Es gibt gerade einen riesigen Digitalisierungsschub“, so Bernhard Rohleder, Geschäftsführer des IT-Verbandes Bitkom. Das Onlineshopping stieg laut Statistischem Bundesamt im April 2020 um 60 Prozent, die Nutzung von Videokonferenzen nahm um 120 Prozent zu. Allein der Videokonferenz-Anbieter Zoom hat seinen Umsatz in den vergangenen Monaten um 169 Prozent gesteigert. Die damit zusammenhängenden Daten sind für alle Zeiten vereinnahmt. 25 bis 30 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland konnten oder mussten ihre Arbeit ins Homeoffice verlegen. Bildung, Verwaltung, Gesundheitswesen, Wirtschaftsunternehmen und der Staatsschutz fahren fröhlich pfeifend auf der Digitalisierungs- Datensammel und Überwachungsschiene. Der Grüne Ministerpräsident Kretschmann fordert, „auch mal an den Datenschutz zu gehen“, wenn „ein schlagkräftiges Instrument“ von Nöten sei, so wie jetzt bei Corona, und die Veränderung der Arbeit als Folge von Digitalisierung soll ein „Rat der Arbeitswelt“ bedenken und den Bundesarbeitsminister Heil anschließend beratend begleiten. „Bedeutende Schritte“ oder „entscheidende, wichtige Gespräche“ zur Wiederherstellung der Grundrechte und zur Gleichbehandlung von digital natives und digital foreigners sind nirgendwo zu sehen. DIGITALER SCHUB, DIGITALE POLITIKEN, DIGITALERISMUS weiterlesen

Industrie 4.0 x Office 2.0 = Arbeitsplatzabbau 8.0 – Digitalisierung bewirkt Monopolisierung

DLR_SpaceJustin-300x168Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat ihren Bericht „World Employment and Social Outlook – Trends 2016 (WESO)“ kürzlich in Genf veröffentlicht. Der Tenor des Berichts ist, dass die weltweit anhaltende hohe Arbeitslosigkeit und chronisch prekäre Beschäftigung besonders in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern zunimmt und dass die globale Jobkrise anhält.

Laut Bericht hat die deutliche konjunkturelle Abkühlung in den Schwellenländern und der starke Rückgang der Rohstoffpreise dramatische Auswirkungen auf die Welt der Arbeit. Viele arbeitende Frauen und Männer in Schwellen- und Entwicklungsländern müssen geringfügige Beschäftigung annehmen. Dies trifft auch in steigendem Maße auf die  Industrieländer zu.

Die ILO spricht von einer globalen Jobkrise, mit dramatischen Folgen für die Bevölkerung.

Die sich schnell ändernden Produktionsabläufe durch die Digitalisierung wird vor allem in den Industrieländern stattfinden und weitere Flexibilisierung und Abbau von Arbeitsplätzen bewirken.

Die ILO fordert dringend Maßnahmen zur Schaffung menschenwürdiger Arbeit zu ergreifen, da ansonsten die Gefahr erhöhter sozialer Spannungen und Unruhen bestehen würde. Aber es ist derzeit kein Beschäftigungsbereich in Sicht, der diese Arbeitsplatzverluste kompensieren könnte.

Auch von dem Weltwirtschaftsforum 2016 in Davos hörte man neue Töne. So wurde von den Vertretern der Industrie erstmals zugegeben, dass es bei „Industrie 4.0“ demnächst auch mächtig um Arbeitsplatzabbau und Massenmigration gehen wird. Man munkelt von dem Verlust von sieben Millionen Arbeitsplätzen, die in den nächsten fünf Jahren durch die Digitalisierung vernichtet und geht von nur zwei Millionen Arbeitsplätze aus, die durch den Technikschub neu entstehen werden. Industrie 4.0 x Office 2.0 = Arbeitsplatzabbau 8.0 – Digitalisierung bewirkt Monopolisierung weiterlesen